Finanzen

Chinesischer Staatsfonds an Tank & Rast interessiert

Lesezeit: 1 min
30.06.2015 12:49
Im Bieterkampf um die Übernahme der deutschen Autobahn-Raststätten bekommen die Versicherer Allianz und Münchener Rück Konkurrenz aus China. Der Staatsfonds China Investment Corp (CIC) sei einer von mindestens drei Bietern für die Tankstellen- und Raststättenkette Tank & Rast, so ein Insider.

Mehr zum Thema:  
China >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
China  

Die Versicherer Allianz und Münchener Rück bekommen im Wettlauf um die deutschen Autobahn-Raststätten einem Insider zufolge Konkurrenz aus China. Der Staatsfonds China Investment Corp (CIC) sei einer von mindestens drei Bietern für die Tankstellen- und Raststättenkette Tank & Rast, sagte eine mit den Plänen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag. Das Wall Street Journal hatte darüber zuvor ebenfalls berichtet. Verbindliche Gebote, die mehr als drei Milliarden Euro erreichen könnten, sind noch im Juli fällig. CIC wollte sich dazu nicht äußern.

Kommt CIC zum Zuge, wäre das die größte Übernahme eines chinesischen Unternehmens in Deutschland. Käufer aus Fernost werden in Bieterprozessen allerdings oft dazu verwendet, die Preise nach oben zu treiben.

Zu den aussichtsreichen Interessenten an Tank & Rast zählt ein Konsortium um die Allianz, die Vermögensverwaltungssparte der Münchener Rück, MEAG, und den Staatsfonds ADIA aus Abu Dhabi. Auch die Infrastruktur-Fonds der australischen Bank Macquarie haben Interesse gezeigt. Ein Konsortium aus den kanadischen Pensionsfonds PSP und OTPP sowie dem Staatsfonds GIC aus Singapur ist dagegen aus der Auktion ausgestiegen, wie es in Finanzkreisen heißt.

Um den Kreis potenzieller Bieter zu verbreitern, versucht Tank & Rast-Miteigentümer Terra Firma, die Raststätten als Infrastruktur-Dienstleister zu vermarkten. Mit der Organisation der Auktion beauftragt sind Deutsche Bank und JP Morgan. Da sichere Staatsanleihen westlicher Staaten kaum noch etwas abwerfen, suchen Versicherer und Pensionsfonds händeringend nach solchen Investments.

Tank & Rast betreibt mit seinen Pächtern an deutschen Autobahnen rund 350 Tankstellen und etwa 390 Raststätten. 2013 setzte das Unternehmen 482 Millionen Euro um und fuhr dabei einen Betriebsgewinn (Ebitda) von 235 Millionen Euro ein. Terra Firma hatte das ehemalige Staatsunternehmen vor elf Jahren für 1,1 Milliarden Euro übernommen und 2007 die Hälfte an die Immobilien- und Infrastruktursparte der Deutschen Bank verkauft. Deutschlands größtes Geldhaus will ebenfalls aussteigen, sagten Insider.


Mehr zum Thema:  
China >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kampf gegen Monopole: Europas Schlüsselrolle im Kampf gegen Big Tech und für den Klimaschutz
21.12.2024

Teresa Ribera steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die sozialistische Vizepremierministerin Spaniens wurde im September von der...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....

DWN
Finanzen
Finanzen Nach Trumps missglücktem Finanztrick: Stillstand der US-Regierung doch noch abgewendet
21.12.2024

Der US-Kongress hat einen drohenden Stillstand der Regierungsgeschäfte im letzten Moment abgewendet. Nach dem Repräsentantenhaus...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Griechenlands Wirtschaft boomt: Erfolgreiche Steuerreformen und starke Investitionen treiben den Aufschwung
21.12.2024

Griechenlands Wirtschaft überrascht: Für 2025 erwartet das Land einen Haushaltsüberschuss von 13,5 Milliarden Euro – mehr als doppelt...

DWN
Panorama
Panorama Winterurlaub in Gefahr: Weniger Gäste in den Alpen erwartet
21.12.2024

Die Alpenregion, ein traditionell beliebtes Ziel für Wintersport und Erholung, steht in der neuen Saison vor Herausforderungen. Weniger...

DWN
Finanzen
Finanzen Quality Investing: Von der Kunst des klugen Investierens
21.12.2024

Luc Kroeze, Autor des Buches „Die Kunst des Quality Investing“, erläutert im Gespräch mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten, wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unsicherheit für PCK: Verkauf der Shell-Anteile gescheitert
20.12.2024

Das Scheitern des Verkaufs der Shell-Anteile an der Schwedter Raffinerie erschüttert den Standort. Wieder bleibt die Zukunft unklar. Nun...