BMW schließt eine Zusammenarbeit mit Google oder Apple beim Bau von Autos nicht aus. Auf die Frage, ob sich der Münchner Oberklasse-Hersteller vorstellen könnte, für einen IT-Konzern Fahrzeuge zu fertigen, sagte der neue BMW-Produktionschef Oliver Zipse am Mittwoch: „Wir leben in einer Partnerschafts-Welt. Man muss miteinander reden.“ Google hat bereits ein eigenes autonom fahrendes Elektroauto vorgestellt, das rundliche Design des Zweisitzers wird häufig belächelt. Ein mögliches iCar aus dem Hause Apple beflügelt seit Monaten Fantasien und Spekulationen in der Branche. Bezweifelt wird, ob die IT-Riesen die Serienproduktion von Autos wirklich selbst stemmen könnten, alternativ könnten sie auf die langjährige Erfahrung etablierter Autobauer zurückgreifen.
Angst vor der Produktionsfertigkeit von Apple und Google habe BMW zwar nicht, sagte Zipse bei einem Branchenkongress der Fachzeitschrift „Automobilproduktion“ weiter. Aber: „Es empfiehlt sich nie, etwas auf die leichte Schulter zu nehmen.“ Es sei gut, sich bei technologischen Innovationen Anregungen zu holen, auch wenn er seinen Konzern bei vielen Themen aus eigener Kraft „vorne dabei“ sieht.
Experten weisen auf die Gefahr hin, dass beim Zusammenwachsen von IT und Fahrzeugbau die klassischen Autohersteller zu bloßen Lieferanten von Karosserien und anderer Hardware degradiert werden. Die entscheidende Software, etwa für Robotersteuerung, Fahrerassistenz, Vernetzung oder Unterhaltung käme dann von Technologiefirmen. Die Autobauer wollen indes die Kontrolle über ihre Industrie behalten.