Politik

Reine Kosmetik: Griechische Banken sollen am Montag öffnen

Lesezeit: 1 min
18.07.2015 02:08
Die griechischen Banken sollen am Montag wieder öffnen. Doch dies ist reine Symbol-Politik. Die Griechen sollen das Gefühl bekommen, dass sich Wohlverhalten lohnt.
Reine Kosmetik: Griechische Banken sollen am Montag öffnen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Syriza-Regierung hat angekündigt, dass die Banken in Griechenland wieder öffnen werden. Diese politische Nachricht soll den Griechen das Gefühl geben, dass sich die Kapitulation von Alexis Tsipras gelohnt hat.

Doch tatsächlich ist dies ein rein symbolischer Akt. Wie Frances Coppola bei Forbes schreibt, werden die Limits für Abhebungen auf 120 Euro pro Person verdoppelt. Selbst das ist noch nicht sicher: Zwischendurch hieß es, die 120 Euro würden sich auf drei Tage verteilen.

Die Öffnung wird lediglich den Rentnern, die kein Online-Banking machen, das Gefühl geben, dass sich die Dinge langsam normalisieren. Die Schalter in den Banken werden besetzt sein. Doch von einem funktionsfähigen Banken-System kann keine Rede sein.

Die ELA-Notkredite der EZB von 900 Millionen Euro würden Auszahlungen von 80 Euro pro Person erlauben. Die Kapitalverkehrskontrollen bleiben aufrecht, weshalb Unternehmen nur mit erheblichen bürokratischen Hürden Geld ins Ausland überweisen können. In einer hochgradig vernetzten, arbeitsteiligen Wirtschaft ist das ein Unding.

Die Brückenkredite der Euro-Retter gehen an die EZB, den IWF und an Großbritannien. Die griechische Regierung ist mit Milliarden bei Unternehmen im Zahlungsverzug. Die Unternehmen werden dieses Geld nicht sehen, weil die Regierung mit dem EU-Geld ihre überfälligen Rechnungen nicht bezahlen kann. Insolvenzen werden erwartet.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...