Finanzen

Deutsche Börse will Devisenhandelsplattform 360T kaufen

Lesezeit: 1 min
24.07.2015 11:48
Die Deutsche Börse und der US-Konkurrent CME sind die letzten verbliebenen Rivalen im Bieterkampf um die Übernahme der Devisenhandelsplattform 360T. Der Preis für die Übernahme von 360T könne sich auf 650 bis 750 Millionen Euro belaufen.
Deutsche Börse will Devisenhandelsplattform 360T kaufen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Poker um die Devisenhandelsplattform 360T geht Insidern zufolge in die heiße Phase. Die Deutsche Börse und der US-Konkurrent CME seien die letzten verbliebenen Bieter, sagten drei mit dem Vorgang vertraute Personen am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. Die Devisenhandelsfirma und ihre Eigentümer würden vermutlich in Kürze bekanntgeben, mit welchem der Börsenbetreiber sie exklusive Verhandlungen aufnehmen wollten. Der Preis für die Übernahme von 360T könne sich auf 650 bis 750 Millionen Euro belaufen. Die Beteiligten wollten sich zu den Informationen nicht äußern.

Traditionelle Börsenbetreiber drängen seit einiger Zeit verstärkt in den bisher kaum regulierten Devisenmarkt. Sie setzen darauf, dass auf Druck der Aufsichtsbehörden künftig mehr Devisengeschäfte über regulierte Plattformen abgewickelt werden. Für den neuen Deutsche-Börse-Chef Carsten Kengeter wäre es die erste große Übernahme. Reuters berichtete bereits Mitte Juni, dass er ein Auge auf die in Frankfurter beheimatete Firma 360T geworfen hat.

Mit der Chicago Mercantile Exchange (CME) hat Deutschlands größter Börsenbetreiber jedoch einen starken Konkurrenten in dem Bieterrennen. Die Amerikaner, die schon seit einiger Zeit mit einer Expansion im Ausland liebäugeln, würden mit einem Kauf von 360T ihre Stellung in Europa deutlich ausbauen. "Sie sollten deshalb in der Lage sein, einen strategischen Aufschlag zu bezahlen", sagte eine mit dem Bieterprozess vertraute Person.

360T wurde 2000 vom ehemaligen Dresdner-Kleinwort-Banker Carlo Kölzer gegründet und ist in den vergangenen Jahren zu einem der wichtigsten Akteure am täglich rund fünf Billionen Dollar schweren Devisenmarkt aufgestiegen. Weltweit kommt 360T nach Angaben des Branchenmagazins "Euromoney" derzeit auf einen Marktanteil von 15 Prozent - und liegt damit hinter FXall von Thomson Reuters (37 Prozent) und FX Connect von State Street (16 Prozent) auf Rang drei.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - das Angebot der Essenskuriere ist kaum noch überschaubar. Wer am Markt letztlich bestehen wird,...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...