Technologie

Günstig und sicher: Salzwasser als Stromquelle für Lampen und Akkus

Lesezeit: 2 min
27.07.2015 16:48
Ein Startup hat Lampen entwickelt, die allein mit Salzwasser laufen. Die Energie aus einem Liter Meerwasser etwa bringt die LED-Lampe für 8 Stunden täglich zum Leuchten. Auch Smartphones können mit dem Strom aus der elektrochemischen Reaktion aufgeladen werden.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Es ist die technologische Weiterentwicklung einer altbekannten und verblüffend einfachen Reaktion: Mit Salzwasserlampen will ein Startup stromnetzunabhängiges Licht in ländliche Gebiete, Entwicklungsländer und katastrophengefährdete Inselstaaten bringen. Die Lampe nutzt dazu die größte Ressource der Inselbewohner: Das Salzwasser aus dem sie umgebenden Meer. Dank der einfachen biochemischen Reaktion reicht ein Liter der salzhaltigen Lösung für eine ganze beleuchtete Nacht. Gerade in Entwicklungsländern und Katastrophengebieten soll dies eine echte Lösung zur unabhängigen Stromversorgung werden.

Das Projekt „Sustainable Alternative Lighting - Nachhaltige Alternative Beleuchtung, unter der Abkürzung SALt bekannt, hat die alte Idee technisch neu umgesetzt: Die Salz-Lampe verwendet eine Lösung aus einem Glas Wasser gemischt mit zwei Esslöffel Salz - auch Salzwasser direkt aus dem Meer - für 8 Stunden Licht. Dazu nutzt das Gerät das Prinzip einer galvanischen Zelle als elektrochemische Stromquelle, angetrieben durch spontane Redoxreaktionen. Zwei verschiedene Metalle, eine Anode und eine Kathode, werden in verschiedene Lösungen eingetaucht und durch eine Salzbrücke verbunden, so reagieren sie, um sich gegenseitig auszugleichen. Die Elektrode in der Vorrichtung kann bis zu einem Jahr halten, je nachdem, wie oft und lange sie verwendet wird, und das Herstellungsverfahren hat eine gute Umweltbilanz.

Die Salzlampen können über ein USB-Kabel auch, Smartphone und andere Geräte aufladen. Das Hauptziel des Unternehmens sei jedoch, diese Lampen an diejenigen zu verteilen, die den größten Bedarf daran haben.

Die Betreiber wollen daher zunächst ländlichen Gemeinden auf den Philippinen mit den Salzwasserlampen versorgen. Die über 7.000 Inseln wurden ausgewählt, weil sie laut UN eines der am stärksten von Naturkatastrophen gefährdeten Länder der Welt sind und daher insbesondere in Notsituationen, in denen die Stromnetze durch Erdbeben, Tsunamis oder Erdrutsche unterbrochen sind,  sehr von den Lampen profitieren. SALt versteht die Lampen daher nicht als Produkt, sondern als „eine soziale Bewegung.“

Doch auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten haben die Filipinos damit ein wichtiges Instrument, um ihre größte Ressource, das Salzwasser, in einer sicheren und umweltfreundlichen Weise zu nutzen. Die Bürger verwenden dort bisher in erster Linie Kerzen, Paraffin oder batteriebetriebene Lampen in ihren Häusern, die teuer und ineffizient sind und zudem eine häufige Ursache für Hausbrände sind. Die Salzwasserlampen enthalten keinerlei brennbaren Elemente und sind daher im Vergleich nicht nur billiger, sondern auch viel sicherer als jede Brennstoff getrieben Beleuchtung.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik SPD-Kanzlerkandidat steht fest: Pistorius zieht zurück und ebnet Weg für Scholz
21.11.2024

Nach intensiven Diskussionen innerhalb der SPD hat Verteidigungsminister Boris Pistorius Olaf Scholz den Weg für die erneute...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch kurz vor 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag hat die wichtigste Kryptowährung direkt nachgelegt. Seit dem Sieg von Donald...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...