Finanzen

Falsche Ratings: S&P drohen Klagen in Europa

Im Vorfeld der Finanzkrise hatten Ratingagenturen zahlreiche Finanzprodukte mit Bestnoten versehen, die in der Krise stark an Wert verloren hatten. Nun hat ein australisches Gericht erstmals einer Gruppe von Investoren Schadensersatz zugesprochen. Ein Fall, der sich nun auch in Europa wiederholen könnte.
05.11.2012 15:37
Lesezeit: 1 min

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Erstmals ist ein Gericht einer Schadensersatzforderung aufgrund eines irreführenden Ratings nachgekommen. Laut Financial Times, sprach ein australisches Gericht 13 Städten insgesamt 30 Millionen australische Dollar als Schadensersatz und Kostenentschädigung zu. „ Ratingagenturen werden nicht länger in der Lage sein, sich hinter Ausschlussklausen zu verstecken, die sie von ihrer Verantwortung entbinden,” so Richterin Amanda Banton.

2006 hatte eine Gruppe von australischen Kommunen 16 Millionen australische Dollar in ein, als sicher geltendes, komplexes Finanzprodukt der ABN Amro investiert, das von der Ratingagentur Standard & Poors mit der Bestnote AAA ausgestattet worden war. Nach Ausbruch der Krise 2008 verlor dieses jedoch über 90 Prozent seines Werts.

John Walker der Direktor, der für die Klage verantwortlichen Kanzlei IMFAustralia, strebt nach dem Urteilsspruch ähnliche Klagen auch in Europa an. So prüft die IMF derzeit mögliche Schadensersatzansprüche gegen S&P und ABN in den Niederlanden und Großbritannien in Höhe von 2 Milliarden Euro. S&P zeigte sich über das Urteil „enttäuscht” und kündigte an, Einspruch dagegen zu erheben.

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