Politik

Gegen Russland: Kriegsschiffe von Nato und Ukraine üben im Schwarzen Meer

Die Nato startet am Montag ein Militär-Manöver im Schwarzen Meer. Die diesjährige Sea-Breeze-Übung ist mit rund 2500 Teilnehmern aus 10 Nato-Staaten und der Ukraine die bisher größte in der Geschichte des jährlichen Trainingsmanövers. Auch die Bundeswehr beteiligt sich an dem Manöver. Jüngst hatte ein britischer ThinkTank gewarnt, dass mit der massiven Ausweitung der Militär-Übungen die Gefahr für einen Kriegsausbruch in Europa steige.
01.09.2015 00:37
Lesezeit: 1 min

Das multinationale Marine-Manöver „Sea Breeze“ startet am Montag in den ukrainischen Regionen um Odessa und Nikolayev im nordwestlichen Schwarzen Meer. Die Übung gehe bis zum 12. September und diene dem „Training einer multinationalen Sicherheitsoperation in einer Krisenregion“, berichtet die ukrainische Agentur Ukrinform.

Die diesjährige 14. Sea Breeze Übung ist mit rund 2500 Teilnehmern die bisher größte in der Geschichte des jährlichen Trainingsmanövers. Von den Truppen stammen allein 1000 Soldaten aus dem Nicht-Nato-Mitgliedstaat Ukraine und weitere knapp 1000 aus den USA. Die übrigen 500 Soldaten stammen aus 9 verschiedenen Partnerstaaten, darunter auch Deutschland, Griechenland, Bulgarien, Rumänien, Moldawien, Schweden, die Türkei und Großbritannien. Die Teilnehmer-Länder bringen neben 20 Kriegsschiffen auch 5 U-Boote, 20 Flugzeuge und Helikopter sowie zahlreiche kleinere Boote und Militärfahrzeuge mit zu der Übung im Schwarzen Meer.

„Ich bin sicher, dass diese Übung auch zu einem wertvollen persönlichen Austausch zwischen unseren Matrosen, Soldaten, Luftwaffe und Marine führt und so die Verbundenheit und Einigkeit in der Region verstärkt“, zitiert die russische Agentur Tass den US-Admiral James Foggo, der die mit-federführende 6. US-Flotte leitet.

Trainiert werde insbesondere Operationen auf See zum Abfangen von Schiffen, Anti-U-Boot-Kriegsführung sowie Verteidigung gegen kleinere Boot-Attacken. Auch Luftabwehr, und andere taktische Manöver werden geübt.

Übungsorte werden unter anderem die Militärgebiete rund um Odessa, sowie der dortige Seehafen und Flughafen.

Der britischer Think Tank ELN hatte jüngst ein Studie gewarnt, dass die aktuelle massive Ausweitung der Militärübungen der Nato und Russlands das Risiko für einen Kriegsausbruch in Europa stark erhöhen. Die Art der Übungen zeige deutliche Merkmale für die Vorbereitung einer direkten Konfrontation. Der Fakt, dass Russland und die Nato beide mit scharfer Munition schießen führe demnach zu „gefährlich nahen militärische Begegnungen“ etwa zwischen russischen Jets und Nato-Marineschiffen.  ELN warnt in einem aktuellen Bericht, derlei riskante Aktivitäten machen „einen Krieg in Europa wahrscheinlicher“.

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