Politik

Griechenland verbannt Gen-Mais von Monsanto

Lesezeit: 1 min
02.09.2015 00:41
Griechenland und Lettland haben Monsanto erfolgreich aus dem Land verbannt. Der Gen-Mais MON810 kann selbst bei einer EU-weiten Zulassung nicht mehr in den beiden Ländern angebaut werden. Ermöglicht hat dies der sogenannte Opt-Out-Mechanismus, der seit diesem Jahr in Kraft ist.
Griechenland verbannt Gen-Mais von Monsanto

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Gen-Mais MON810 von Monsanto kann künftig nicht mehr in Griechenland und Lettland angebaut werden. Die Länder machten erstmals von dem neuen sogenannte Opt-Out-Mechanismus in der EU Gebrauch. Die Regelung erlaubt den Mitglieds-Ländern seit März 2015, aus jedem EU-weiten Zulassungs-Antrag zum Anbau genetisch veränderter Pflanzen ausgenommen zu werden.

Einen solchen Antrag hatte Monsanto bei der Kommission gestellt, um seine Zulassung für den Anbau des Genmais MON810 in der EU zu verlängern. Die EU-Kommission ist zwar zuständig für die EU-weite Zulassung, muss jedoch durch die Opt-Out-Regelung die Ausschluss-Forderungen einzelner Länder an die antragstellenden Unternehmen weiterleiten, in diesem Fall an Monsanto. Ist der Antragsteller sofort einverstanden, kann die Gen-Pflanze in dem Land auch trotz EU-weiter Zulassung nicht angebaut werden. Lehnt der Antragsteller ab, muss die jeweilige Regierung ein Anbauverbot erst ausreichend begründen.

In einem Antwortschreiben an Lettland zeigte Monsanto sich einverstanden, drückte jedoch auch Unverständnis aus: Die Forderung widersprechen und untergrabe den wissenschaftlichen Konsens über die Unbedenklichkeit von MON810.

Die EU-Kommission hat bestätigt, dass bisher nur Griechenland und Lettland ein offizielles Opt-Out beantragt haben. Umweltschützer in verschiedenen EU-Ländern forderten ihre Regierungen jedoch auf, dem Beispiel Lettlands und Griechenlands zu folgen.

Auch die Bundesregierung will das Opt-Out künftig nutzen und arbeitet an der Umsetzung in nationale Gesetze. In Deutschland und einigen anderen Staaten gilt derzeit ein Anbauverbot aufgrund wissenschaftlicher Bedenken gegen in die Pflanze eingebaute Insektengifte, die auch Nützlingen schaden könnten. Erhält Monsanto jedoch die beantragte Verlängerung der EU-Genehmigung um weitere zehn Jahre wäre das deutsche Verbot erst einmal hinfällig. Zudem ist derzeit strittig, ob der Bund die Zuständigkeit für die Verbote künftig den einzelnen Ländern zuschieben kann.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weltweite Aufrüstung verschärft Knappheit im Metallsektor
01.05.2024

Die geopolitischen Risiken sind derzeit so groß wie seit den Hochzeiten des Kalten Krieges nicht mehr. Gewaltige Investitionen fließen in...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nachhaltigkeit als Schlüsselfaktor für Unternehmenserfolg
01.05.2024

Die Studie „Corporate Sustainability im Mittelstand“ zeigt, dass der Großteil der mittelständischen Unternehmen bereits Maßnahmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Private Pflegezusatzversicherungen: Wichtige Absicherung mit vielen Varianten
01.05.2024

Die gesetzliche Pflegeversicherung reicht oft nicht aus, um die Kosten im Pflegefall zu decken. Welche privaten Zusatzversicherungen bieten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 22-Prozent unbezahlte Überstunden: Wenn Spitzenkräfte gratis arbeiten
01.05.2024

Arbeitszeit am Limit: Wer leistet in Deutschland die meisten Überstunden – oft ohne finanziellen Ausgleich? Eine Analyse zeigt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Die größten Kostenfallen: So sparen Sie bei Fonds, Aktien und Co.
01.05.2024

Viele Anleger unterschätzen die Wirkung von Anlagekosten. Dabei sind Fondsgebühren, Orderkosten und Co. auf lange Sicht enorm...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Konsumstimmung steigt: Die Deutschen shoppen wieder
01.05.2024

Laut aktuellen Erhebungen der GfK steigt die Konsumstimmung in Deutschland für den Mai auf ein Zwei-Jahres-Hoch. Ausschlaggebend sind...

DWN
Politik
Politik Steinmeier unter Feuer: Kontroverse um Ukraine-Hilfen und Taurus-Lieferungen
30.04.2024

Bundespräsident Steinmeier steht wegen seiner Aussagen zur Ukraine-Hilfe in der Kritik. Politiker werfen ihm vor, seine Rolle nicht...