Knapp eine Woche vor der Parlamentswahl in Griechenland geht es für die Athener Börse am Montag bergab. Der griechische Bankenindex verlor in der Spitze 4,6 Prozent, der Athener Leitindex gab 1,2 Prozent nach. Seit Jahresbeginn kommen die Indizes auf einen Abschlag von rund 70 und knapp 19 Prozent. "Obwohl die für eine Rettung eintretenden Parteien eine erhebliche Mehrheit in Griechenland erzielen dürften, ist keinesfalls sicher, dass letztlich eine neue Regierung gebildet werden kann, was die Griechenland-Unsicherheit wieder entfachen könnte", hieß es in einem Kommentar der Commerzbank.
Jüngsten Umfragen zufolge liegt die linke Syriza-Partei des zurückgetretenen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras knapp vorne. Gewählt wird am 20. September. Tsipras war innerhalb seiner Partei in die Kritik geraten, weil er nicht wie bei seinem Amtsantritt versprochen die Reform- und Sparpolitik seiner Vorgänger beendete. Stattdessen vollzog er nach monatelangen Konflikten mit den internationalen Gläubigern eine Kehrtwende, um das dritte Hilfsprogramm zu vereinbaren und einen Euro-Austritt seines Landes abzuwenden. Im August trat er zurück in der Hoffnung, gestärkt aus der Neuwahl hervorzugehen.