Aktuell: Griechenland: Schwere Ausschreitungen erwartet
Die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland hat sich nach Einschätzung der fünf Wirtschaftsweisen 2012 merklich verlangsamt. Im laufenden Quartal werde die Wirtschaft ihren Tiefpunkt erreichen und 2012 sowie 2013 werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahresdurchschnitt um lediglich 0,8 Prozent ansteigen. Grund für die schlechte Entwicklung sei die anhaltende Eurokrise (hier), heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Jahresgutachten der Wirtschaftsweisen. Dennoch rechnen sie damit, dass sich im Jahr 2013 die deutsche Wirtschaft wieder etwas erholen werde.
Es gebe weiterhin „wirtschaftspolitischen Handlungsbedarf im Inland“, ist im Gutachten zu lesen. So fordert der Sachverständigenrat etwa, dass die Energiewende effektiver und effizienter gestaltet werden soll. Und auch im Gesundheitswesen und im Steuersystem müssten Reformen vorangetrieben werden. Außerdem dürften am Arbeitsmarkt und in der Alterssicherung bereits umgesetzte oder eingeleitete Reformen nicht wieder zurückgenommen werden, warnen die Wirtschaftsweisen.
Die Wirtschaftsweisen, die im Auftrag der Bundesregierung arbeiten, bescheinigen neben den schlechten Prognosen der Budnesregierung jedoch, dass erste Erfolge bereits zu erkennen seien. So hätten sich die Ungleichgewichte in den Leistungsbilanzsalden merklich reduziert. Und mit der Verabschiedung des Fiskalpakts seien „Teile eines funktionstüchtigen Ordnungsrahmens“ für die Währungsunion „bereits verankert“. Gleichzeitig schienen sich nach Ansicht der Wirtschaftsweisen die Anstrengungen in den Krisenländern langsam auszuzahlen. Das Marktforschungsunternehmen Markit ist jedoch zu einer anderen Beurteilung gelangt (mehr hier). Dass die Europäische Zentralbank im Rahmen des Krisenmanagements immer mehr Aufgaben übernommen habe, dürfe aber „keinesfalls zu einer Dauerlösung werden“, so das Gutachten der Wirtschaftsweisen.
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