Politik

Orban will internationale Grenztruppen in Griechenland

Lesezeit: 1 min
23.09.2015 14:55
Die griechische Grenze soll künftig durch internationale Sicherheitskräfte geschützt werden, fordert Ungarns Premier Orban. Sein Land würde sich an einer solchen Aktion beteiligen. Ungarn selbst hat seine Außengrenze mit Zäunen abgeriegelt.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hat angesichts der Flüchtlingskrise den Schutz der griechischen Grenze durch internationale Sicherheitskräfte vorgeschlagen. Europa solle Griechenland dafür gewinnen, seinen Grenzschutz anderen Staaten zu überlassen, sagte Orban am Mittwoch als Gast einer CSU-Tagung im Kloster Banz im nordbayerischen Bad Staffelstein. Wenn Griechenland eine entsprechende Bitte an seine internationalen Partner richte, werde sich Ungarn an einer solchen Aktion beteiligen. Einen entsprechenden Vorschlag werde er den anderen EU-Regierungschefs unterbreiten, kündigte er an.

Die Südgrenzen Bayerns werden heute von Ungarn beschützt“, erklärte Orban. Der CSU-Chef und bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer dankte Orban auf einer gemeinsamen Pressekonferenz ausdrücklich für seine Anstrengungen, „wieder Ordnung und System in das Ganze zu bringen“. „Dafür hat Viktor Orban Unterstützung und nicht Kritik verdient“, sagte Seehofer.

Orban hat sein Land mit seinem Zaun gegen den Flüchtlingszustrom aus Serbien und anderen Nachbarländern abgeriegelt. Zudem hat er die Strafen für illegale Grenzübertritte drastisch erhöht. Weiter plädierte Orban dafür, die EU-Mitgliedsstaaten sollten ihre Zahlungen an die Union um ein Prozent erhöhen, gleichzeitig sollten die Ausgaben um ein Prozent gesenkt werden. Damit stünden drei Milliarden Euro zur Bewältigung der Flüchtlingskrise zur Verfügung.

Einig waren sich Orban und Seehofer darin, die Zahl der in Europa aufgenommenen Flüchtlinge zu begrenzen. Orban bekräftigte, eine Quote lehne er ab, über Kontingente könne man dagegen reden. „Das Wichtigste ist, dass es keinen moralischen Imperialismus geben sollte“, sagte Orban an Bundeskanzlerin Angela Merkel gerichtet. Ungarn wolle für sich selbst über seinen Umgang mit Flüchtlingen entscheiden.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Der große Schuldenerlass wirft seinen Schatten voraus
05.06.2023

Angesichts stark steigender Schulden erwarten einige Analysten einen großen Schuldenerlass. Möglich sei, dass dieser global ausfällt....

DWN
Politik
Politik Hat von der Leyen Bulgarien Euro- Beitritt unter „Umgehung der Regeln“ in Aussicht gestellt?
05.06.2023

Ein angebliches Telefonat sorgt in Bulgarien für erhebliche politische Unruhe. Dabei soll EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen dem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jeder sechste Industriebetrieb verlagert Jobs und Produktion ins Ausland
05.06.2023

Der Industrieverband BDI schlägt Alarm: Jedes sechste Industrieunternehmen will Jobs und Produktion aus Deutschland abziehen. Die Politik...

DWN
Panorama
Panorama US-Kampfjets fangen Flugzeug nahe Washington D.C. ab
05.06.2023

Ein Kleinflugzeug nähert sich der US-Hauptstadt. Der Pilot reagiert nicht auf Ansprachen. Auch nicht auf Leuchtraketen. Kampfjets des...

DWN
Politik
Politik Grüne Planwirtschaft: Energie-Effizienz-Gesetz wird zum „Wachstumskiller“
05.06.2023

Das Ifo-Institut sieht durch das neue Energie-Effizienz-Gesetz eine Art Wirtschafts-Schrumpfungsprogramm auf uns zurollen. Das eigentliche...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EU-Data-Act: Innovativ und souverän oder eher schädlich?
05.06.2023

Kleinen und mittelständischen Unternehmen werden laut Bestrebungen der EU-Kommission durch den Data Act bessere Wettbewerbsbedingungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Aufträge für deutsche Maschinenbauer brechen ein
05.06.2023

Deutsche Maschinenbauer haben mit einer anhaltend schlechten Auftragslage zu kämpfen. Nach einer leichten Erholung im Vormonat gab es im...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unternehmen können sich bald für „Klimaschutzverträge“ bewerben
05.06.2023

Mit sogenannten „Klimaschutzverträgen“ will Wirtschaftsminister Habeck Unternehmen subventionieren, die auf eine klimafreundliche,...