Gemischtes

Manipulation: Vorwürfe gegen BMW lösen Kurs-Sturz aus

Dieselbe Umwelt-Gruppe, die schon den VW-Skandal ins Rollen gebracht hat, beschuldigt nun BMW der Manipulationen. Der Konzern dementiert - die Aktionäre sind trotzdem nervös und verkaufen das Papier en masse.
24.09.2015 13:27
Lesezeit: 1 min
Manipulation: Vorwürfe gegen BMW lösen Kurs-Sturz aus
Die BMW-Aktie verlor am Donnerstag deutlich. (Grafik: ariva.de)

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Autobauer BMW hat einen Bericht über angebliche Manipulationen von Werten bei Abgastests zurückgewiesen. «Grundsätzlich gilt: Bei der BMW Group wird nicht manipuliert, und wir halten uns selbstverständlich in jedem Land an die gesetzlichen Vorgaben und erfüllen alle lokalen Testvorgaben», erklärte das Unternehmen am Donnerstag in München.

Reuters zufolge verteuerte sich die Absicherung eines zehn Millionen Euro schweren Pakets von Anleihen des Autobauers um knapp die Hälfte auf 114.730 Euro. Die Credit Default Swaps (CDS) auf Verbindlichkeiten des Erzrivalen Daimler stiegen ähnlich stark auf 99.010 Euro. VW-CDS verbilligten sich zwar leicht auf 207.550 Euro, kosteten damit aber immer noch knapp drei Mal so viel wie vor Bekanntwerden der US-Abgasaffäre des Wolfsburger Konzerns.

Zuvor waren die Aktien des Autobauers auf Talfahrt gegangen und hatte teilweise 10 Prozent eingebüßt, nachdem «Auto Bild» berichtet hatte, dass nicht nur VW-Dieselautos von Grenzwert-Überschreitungen bei Abgastests betroffen gewesen seien. So habe der BMW X3 xDrive 20d bei einem Straßentest des International Council on Clean Transportation (ICCT) den Euro-6-Grenzwert für Stickoxid um über das Elffache überschritten.

Dazu erklärte BMW: «Die in der "Auto Bild" angeführten Ergebnisse zu den Emissionen des BMW X3 im Rahmen eines nicht näher beschriebenen Straßentests sind uns bisher nicht bekannt und daher für uns derzeit weder nachvollziehbar noch erklärbar.» Man werde den ICCT kontaktieren und um Aufklärung zu dem Straßentest bitten.

Das ICCT hatte den Diesel-Skandal bei Volkswagen ins Rollen gebracht. Die Wolfsburger hatten zugegeben, dass weltweit rund elf Millionen Motoren des genannten Typs mit einer Software ausgestattet wurden, um die Messung des Schadstoffausstoßes zu manipulieren. Am Mittwoch hatte VW-Chef Martin Winterkorn als Konsequenz aus dem Skandal seinen Posten geräumt.

Im Gefolge des BMW-Absturzes verloren auch die Aktien von Daimler und des Autozulieferers Continental annähernd 3 Prozent.

Der Autobauer Opel hat gefälschte Abgas-Messungen in Fahrzeugen des GM-Konzerns ausgeschlossen. «General Motors und seine Marken halten sich in allen Fahrzeugen strikt an die Emissionsvorgaben», teilte das Unternehmen am Donnerstag in Rüsselsheim mit.

Volkswagen hatte bei rund 11 Millionen Dieselautos eine spezielle Software eingesetzt, die bei Tests zu einer besseren Abgasreinigung und geringeren Schadstoffwerten führte als im Normalbetrieb der Autos. Solch eine Software - auch «Defeat Device» genannt - nutze GM nicht, betonte das Unternehmen.

Zuletzt wurden Vermutungen laut, neben VW könnten auch andere Autobauer bei Messungen getäuscht haben. Wie Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) am Donnerstag mitteilte, sind auch in Europa Dieselautos von Volkswagen mit manipulierten Abgaswerten unterwegs.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Kunstmarkt: Familienangelegenheiten im Auktionshaus Lempertz - und was Unternehmer davon lernen können
09.05.2025

Lempertz in Köln ist das älteste Auktionshaus der Welt in Familienbesitz. Isabel Apiarius-Hanstein leitet es in sechster Generation. Erst...

DWN
Immobilien
Immobilien Soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung – Wohnquartiere überfordert
09.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie auf Rekordkurs nach starkem Quartalsgewinn – und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag zugelegt – und im Handelsverlauf ein neues Jahreshoch erreicht. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU schlägt zurück: Diese US-Produkte stehen nun im Visier von Brüssel
09.05.2025

Die Europäische Kommission hat eine umfassende Liste von US-Produkten veröffentlicht, auf die im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Daimler-Sparprogramm: Was plant Daimler Truck in Deutschland?
09.05.2025

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck strebt an, seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu erhöhen und hat sich mit dem...

DWN
Panorama
Panorama Endlos-Hitze droht im Sommer: Wetterextreme betreffen jüngere Generationen erheblich stärker
09.05.2025

Endlos-Hitze droht im Sommer - diese Schlagzeile geistert an diesem Freitag durch die Medien. Klar ist, dass die Folgen der globalen...

DWN
Technologie
Technologie Datenfalle USA: Warum viele Unternehmen in Gefahr sind - ohne es zu merken
09.05.2025

Viele Unternehmen übertragen täglich Daten in die USA – und merken nicht, dass sie damit in eine rechtliche Falle tappen könnten. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Exporte überraschen - Fokus auf die USA
09.05.2025

Trotz des anhaltenden Handelskonflikts mit den Vereinigten Staaten sind Chinas Exporte überraschend robust geblieben. Der Außenhandel mit...