Großbritannien will offenbar nicht nur in der Smog-geplagten Hauptstadt in Sachen Verkehr der Zukunft aufholen: Mehrere Fortschritte aus der Transporttechnik und dem Energie-Recycling werden in jüngster Zeit in London diskutiert und umgesetzt: So will Großbritannien kabellose Aufladespuren für Elektroautos auf den Straßen bauen oder innerstädtischen U-Bahn-Linien gleich ganz durch effizientere mehrspurige Laufbänder ersetzen. Teil davon ist eine groß angelegte Modernisierungsoffensive in London: Die dortige U-Bahn nimmt sich ein Vorbild an den Hybridautos und recycelt ihre Bremsenergie.
Die neue Technologie ist ursprünglich für Autos mit Hybrid-Antrieb entwickelt worden: Bremsen benötigt Energie, allerdings entsteht beim Bremsen auch Energie in Form von Hitze, die bisher ungenutzt blieb. Durch die neue Technik wird ein Teil dieser beim Bremsen benötigten Energie eingefangen und „wiederverwendet“, indem sie in Strom umgewandelt wird. Dieser versorgt die Bahnstationen mit Elektrizität. Was beim Auto auf der Straße zu einer Sprit-Einsparung und somit größerer Reichweite führt, soll bei der U-Bahn Energie und damit Geld einsparen: Die Entwickler haben berechnet, dass die Technologie den jährlichen Energieverbrauch der Bahn um rund fünf Prozent senken könnte- und damit sechs Millionen Pfund einsparen.
„Mit diesem Test nimmt London eine Vorreiterrolle für diese Art von Technologie ein und zeigt eindeutig, wie die Energie von Zügen zurückgeholt werden kann, um U-Bahnstationen zu versorgen und so das Netz umweltfreundlicher und kosteneffizienter zu machen“, so der Londoner Vize-Bürgermeister Matthew Pencharz laut einer Mitteilung der Londoner Transportgesellschaft.
Dabei wirkt der Einsparungsffekt beim Energie-Recycling in doppelter Hinsicht: Denn die beim Bremsen erzeugte Energie ist vor allem Wärme: Diese muss bisher durch Klimaanlagen in den U-Bahn-Schächten wiederum energieaufwendig reguliert werden. Die Umwandlung der Bremsenergie würde einen solchen Temperaturanstieg vermieden.
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