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Der Chef des amerikanischen Geheimdienstes CIA, David Petraeus, gerät unter schweren Verdacht: Er soll seiner Geliebten Paula Broadwell geheime Informationen zugespielt haben, berichtet das Magazin Slate. Sie war gleichzeitig seine Biographin und als Kriegsberichterstatterin ("embedded journalist") mit ihm gemeinsam in Afghanistan. Dieses Informationsleck war dem FBI schon längere Zeit bekannt, berichtet NBC. Informationen von Fox zufolge soll die CIA durch Zufall auf Petraeus' Affäre gestoßen sein: Im Zuge einer anderen Operation habe man Hinweise zu dem Liebesverhältnis gefunden. Das FBI ermittelt gegen Broadwell bereits seit dem Frühling und hielt die Informationen bis jetzt zurück. Petreaus hatte am Freitag überraschend seinen Rücktritt bekanntgegeben - wegen einer außerehelichen Affäre.
Die FBI-Untersuchung beschäftigt sich mit der Frage, ob Broadwell unberechtigten Zugang zu E-Mails von Petraeus hatte. Die Liebschaft sei kurz nach Petraeus Ernennung zum CIA-Direktor zu Ende gegangen. Trotzdem habe er in den vergangenen Monaten tausende E-Mails an sie versendet - unter anderem mit eindeutigen Inhalt: Die beiden unterhielten sich darüber, wie man "Sex unter dem Schreibtisch" haben könne. Der 60-jährige hatte bereits am Donnerstag sein Rücktrittsgesuch bei Präsident Obama eingereicht. „Nach 37 Ehejahren habe ich mit einer außerehelichen Beziehung ein extrem schlechtes Urteilsvermögen bewiesen“, schreibt Petraeus in einer Pressemitteilung des CIA. Unterdessen hat Obama Petraeus Stellvertreter Michael Morell als Nachfolger im Amt des CIA-Chefs ernannt.
Das Bekenntnis von Petreaus, der in den USA seit seinem Einsatz im Irak-Krieg eine Art Heldenstatus besitzt, kam für Präsident Barack Obama und die amerikanische Öffentlichkeit völlig überraschend. Politische Beobachter fragen sich nun, wie es sein konnte, dass der CIA-Chef seine Affäre auch vor seinem eigenen Geheimdienst geheimhalten konnte. Schließlich ist es keine ganz abwegige Idee, dass die CIA sich seit Jahren mit Petraeus hätte beschäftigen können. Einem guten Geheimdienst hätte eine außereheliche Beziehung irgendwann zu Ohren kommen müssen.
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