Gemischtes

SPD will mehr Staatshilfe für E-Autos

Lesezeit: 1 min
15.10.2015 12:39
Da die Abgas-Affäre die Autobranche unter Druck setzt, will Bundeswirtschaftsminister Gabriel nun auf anderem Wege der Industrie unter die Arme greifen. Es sollten mehr staatliche Hilfen für E-Autos zur Verfügung gestellt werden.
SPD will mehr Staatshilfe für E-Autos

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Umweltministerin Barbara Hendricks (beide SPD) fordern nach dem VW-Abgasskandal mehr Staatshilfe für Elektro-Autos. Man werde das Ziel von einer Million E-Autos bis 2020 sonst nicht erreichen, sagte Gabriel am Mittwoch in Berlin. Der Vize-Kanzler brachte eine E-Auto-Quote in den Fuhrparks von Bund, Ländern und Kommunen ins Gespräch.

Zudem müsse über Anreize gesprochen werden, um den Preisunterschied zwischen konventionellen Fahrzeugen und E-Autos zu verringern. Konkreter wurde Hendricks: Es brauche „neben steuerlichen Anreizen eine Kombination aus einer verpflichtenden Quote für E-Fahrzeuge, verbunden mit einem staatlichen Kaufzuschuss“, schrieb sie in einem Positionspapier. Dies sei auch nötig, um mit sauberen Autos die Klimaziele der Regierung zu erreichen.

Das Kanzleramt, das die Federführung für das Thema Elektromobilität hat, hielt sich dagegen weiter bedeckt. Regierungssprecher Steffen Seibert machte zwar deutlich, dass sich auch Kanzlerin Angela Merkel offen für weitergehende Absatz-Hilfen gezeigt habe. Er betonte aber: „Es gibt bisher keine Festlegung in welcher Form diese Förderung erfolgen soll.“

Man wolle bis Ende des Jahres die Frage nach einer weitergehenden Hilfe und deren Form beantworten. Das Finanzministerium verwies darauf, dass ein Gesetzentwurf mit steuerlichen Anreizen auf Initiative des Bundesrates derzeit im Bundestag beraten werde. Kaufprämien seien aus Sicht des Ministeriums aber problematisch, da es erheblich Mitnahmeeffekte geben könne.

Bislang sollen E-Autos vor allem etwa durch das Recht zur Nutzung von Bus-Spuren oder kostenfreies Parken Privilegien erhalten. Bereits heute sind E-Autos für zehn Jahre von der KfZ-Steuer befreit, ab dem kommenden Jahr nur noch für fünf Jahre.

Auch die deutsche Autoindustrie hatte nach der Diesel-Abgas-Affäre die E-Mobilität als Chance genannt: „Wenn aus diesem Skandal ein Ruf kommt ‚Mehr Elektromobilität!‘, dann sind wir darüber sehr, sehr froh“, hatte Ulrich Eichhorn, Geschäftsführer im Verband der Automobilindustrie (VDA), gesagt. Die Politik habe das Ziel von einer Million E-Autos bis 2020 ausgerufen, dann aber die Branche „komplett im Stich“ gelassen.

Unterstützung bekam Hendricks von den Grünen: Kaufzuschüsse müssten aber mit höheren Steuern für „übermotorisierte Dreckschleudern“ bezahlt werden, sagte Fraktionschef Anton Hofreiter.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Auto >

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Politik
Politik Handel als Waffe: EU erlässt neues Gesetz zum Schutz vor wirtschaftlicher Erpressung
03.10.2023

„Letztes Mittel“: EU setzt mit neuem Handelsinstrument vor allem auf eine abschreckende Wirkung und betont Dialogbereitschaft. Wie...

DWN
Politik
Politik Kiew: EU-Mitgliedschaft „nur Frage der Zeit“
03.10.2023

Das Treffen der EU-Außenminister in der Ukraine macht Kiew Hoffnung auf einen baldigen Beginn der Beitrittsverhandlungen. Bei dem Treffen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Massiver Einbruch in der deutschen Startup-Szene
03.10.2023

Im ersten Halbjahr dieses Jahres ist sowohl die Zahl als auch besonders der Umfang der Finanzierungen für deutsche Start-up-Unternehmen...

DWN
Politik
Politik In Ungnade gefallen? Ministerschwund in China häuft sich
03.10.2023

Mittlerweile ist es kein Einzelfall mehr. Immer mehr Verbündete der Parteispitze Chinas und hochrangige Funktionäre fehlen in letzter...

DWN
Politik
Politik Tunesien lehnt EU-Finanzhilfe wegen Einwanderungsabkommen ab
03.10.2023

Tunesien zeigt sich enttäuscht von Brüssel: Nachdem die EU dem Land Milliarden-Unterstützung zugesagt hat, wurde diese nun radikal...

DWN
Finanzen
Finanzen Vizechefin der Deutschen Bundesbank wird oberste EU-Bankenaufseherin
03.10.2023

Die neue Chefin der EZB-Bankenaufsicht will die Bankenunion vorantreiben und eng mit dem EU-Parlament zusammenarbeiten. Die Postenbesetzung...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Versorgt Indonesien den Westen mit Seltenen Erden?
03.10.2023

Indonesien weist große Vorkommen Seltener Erden und weiterer wichtiger Rohstoffe auf. Insbesondere Nickel, das für die Produktion von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen So will Deutschland seine Bürokratie abbauen
02.10.2023

In einem 17-seitigen Papier, das den Deutschen Wirtschaftsnachrichten (DWN) exklusiv vorliegt, hat eine Arbeitsgruppe aus Bund und Ländern...