An der deutsch-österreichischen Grenze hält der Zustrom von Flüchtlingen ungemindert an. Nach Angaben der Bundespolizei in Potsdam kamen am Dienstag knapp 7200 Menschen in Bayern an, 8858 illegale Einreisen wurden bundesweit registriert. Der Bundespolizei in München zufolge kommt der größte Teil der Migranten an Grenzübergängen in Passau und umliegenden Kommunen an. Die österreichischen Behörden brächten weiter Flüchtlinge an die Grenze, wobei sich die Zahl der vorab gemeldeten Migranten meist nicht mit den tatsächlich Einreisenden decke, sagte der Polizeisprecher.
Am Montag waren 11.154 illegal eingereiste Migranten festgestellt worden. Dies war der höchste Tageswert im Oktober. Die bayerische Regierung wirft Österreich ein unverantwortliches Handeln vor und kritisiert das Verhalten des Nachbarn als skandalös.
Am österreichisch-slowenischen Grenzübergang Spielfeld befanden sich nach Polizeiangaben um 9.00 Uhr 3200 Flüchtlinge. In der Nacht seien rund 1100 Flüchtlinge aus Slowenien hinzugekommen. Mit Bussen wurden die ganze Nacht Flüchtlinge in Unterkünfte nach Wien, Graz und Klagenfurt gebracht. Im slowenischen Aufenthaltslager Sentilj befinden sich mehrere Tausend Personen. Im Laufe des Tages werden wiederum mehrere Tausend Flüchtlinge erwartet. Geplant sind drei Sonderzüge, die vom Hauptbahnhof Graz starten sollen. In Bad Radkersburg erwarten die Behörden für Mittwoch rund 1200 Flüchtlinge.