Finanzen

Irland kommt nicht auf die Beine und braucht neue Hilfsgelder

Lesezeit: 1 min
15.11.2012 10:27
Trotz der Einsparungen gehen von den Banken des Landes und der andauernden Schuldenkrise noch immer Gefahren für Irland aus, warnt die Ratingagentur Moody’s. Das abgeschwächte Wirtschaftswachstum zeigt ebenfalls, dass das Land weitere Hilfe benötigt.
Irland kommt nicht auf die Beine und braucht neue Hilfsgelder

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell: EU gibt Sparkurs auf und erlaubt Spanien höheres Defizit

Im nächsten Jahr soll das Hilfsprogramm für Irland auslaufen und der Zugang zum Anleihenmarkt wieder erreicht werden. Doch die Ratingagentur Moody’s geht davon aus, dass Irland auch vorbeugend noch Hilfe von den internationalen Gläubigern benötigt. Zwar sei der Sparkurs der Regierung beeindruckend, aber von den Banken und der anhaltenden Schuldenkrise gingen noch immer Gefahren aus, so Moody’s am Dienstag.

Erst kürzlich senkte die irische Regierung die Wachstumsprognose für 2013 von 2,2 auf 1,5 Prozent und für 2014 von 3,0 auf 2,5 Prozent. Die irische Zentralbank kam in ihrer jüngsten Studie sogar zu dem Schluss, dass das Land noch mindestens 22 Jahre zur Erholung brauchen werde (hier).

Irland gilt noch immer in der EU als Erfolgsgeschichte in Sachen Bailout. Tatsächlich war das Bailout jedoch lediglich eine Erfolgsgeschichte für die Banken. Als das irische Bankensystem 2010 kurz vor dem Kollaps stand, beantragte Irland ein Rettungspaket im Umfang von 85 Milliarden Euro. Der Großteil davon, fast 65 Milliarden Euro, wurde in die Banken gepumpt (hier), während die irische Bevölkerung den Sparkurs der Regierung mittragen musste und noch immer muss.

Aus diesem Grund drängt die irische Regierung auch weiterhin darauf, den ESM zur direkten Rekapitalisiserung der Banken zu nutzen und dies auch rückwirkend machen zu können. Damit könnte Irland seinen Schuldenberg sehr schnell verringern und den Sparkurs lockern. Voraussetzung ist jedoch das Einverständnis der europäischen Partner, allen voran Deutschlands (hier). Auf der anderen Seite versucht aber gerade ein irischer Abgeordneter, den ESM mit einer Klage vor dem Europäischen Gerichtshof zu verhindern (mehr hier).

Weitere Themen

Hohe Benzinpreise lösen Volksaufstand in Jordanien aus

Griechische Demonstranten attackieren deutschen Konsul

Panik im Markt: Anleger verkaufen im großen Stil Aktien


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla Grünheide - Protesttage: Polizei schützt Autofabrik mit Großaufgebot
10.05.2024

Die Kundgebungen gegen den Autobauer Tesla in Grünheide erreichten am Freitag einen neuen Höhepunkt. Während eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch bei über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das für Anleger und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...