Vor den griechischen Inseln ist es erneut zu tödlichen Havarien von Flüchtlingsbooten gekommen. Aus einem vor Kalymnos gekenterten Boot hätten 19 Menschen nur noch tot geborgen werden können, teilte die griechische Küstenwache am Freitag mit. 139 Menschen seien aus der aufgewühlten See gerettet worden. Vor Rhodos ertranken demnach bei einer weiteren Havarie drei Menschen, darunter ein Kind und ein Baby. Sechs Personen überlebten das Unglück. Bereits am Mittwochabend brach vor der Insel Lesbos ein hölzernes Boot auseinander. Dabei starben mindestens 16 Menschen, 274 wurden gerettet.
Seit Jahresbeginn sind mehr als eine halbe Million Flüchtlinge auf den griechischen Inseln angekommen. Mit dem Herbst wird die See in der Ägäis immer rauer. Flüchtlinge berichteten nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR, Schlepper würden "Ermäßigungen" um bis zu 50 Prozent auf die zwischen 1100 und 1400 Euro teure Überfahrten anbieten, wenn diese bei schlechtem Wetter und in aufblasbaren Flößen angetreten werde. Demnach sollen die Passagen in stabileren Holzbooten mit Preisen zwischen 1800 und 2500 Euro teuer sein.