Unternehmen

EU setzt Sanktionen gegen Weißrussland vorübergehend aus

Als Zeichen einer vorsichtigen Annäherung setzt die Europäische Union ihre Sanktionen gegen Weißrussland für vier Monate größtenteils aus. Die Strafmaßnahmen gegen rund 170 Weißrussen würden bis Ende Februar aufgehoben. Damit folgt die EU Steinmeier, der diese Lockerung bereits Anfang Oktober in Aussicht gestellt hatte.
30.10.2015 13:44
Lesezeit: 1 min

Trotz der Kritik von Menschenrechtlern hat die Europäische Union Sanktionen gegen das Regime des weißrussischen Machthabers Alexander Lukaschenko vorläufig ausgesetzt. Lukaschenko und 169 Gefolgsleute sind vom 31. Oktober an nicht mehr mit EU-Einreiseverboten belegt. Zudem werden in EU-Staaten gesperrte Konten wieder freigegeben. Als einen Grund für die Lockerung der Sanktionen nannte die EU die bereits im August erfolgte Freilassung politischer Gefangener. Die Beziehungen zwischen Weißrussland und der EU verbesserten sich, teilte die EU am Donnerstag in Brüssel mit:

Die Freilassung aller politischen Gefangenen war ein von der Europäischen Union seit langem ersehnter Schritt. Mit der Aussetzung der meisten restriktiven Maßnahmen hat die EU auf diese Fortschritte reagiert und zu weiteren positiven Entwicklungen ermutigt, die zu einer Verbesserung der Beziehungen zwischen der EU und Belarus führen. Die EU wird die Lage der Demokratie und der Menschenrechte in Belarus auch weiterhin genau beobachten.“

Den politischen Beschluss zur Lockerung der Sanktionen hatten die EU-Außenminister bereits nach der gewaltfrei verlaufenen Präsidentenwahl in Weißrussland vor zweieinhalb Wochen getroffen. Der autoritär regierende Lukaschenko hatte diese klar gewonnen. Internationale Wahlbeobachter kritisierten allerdings «ernste Probleme» bei der Stimmenauszählung.

Über eine endgültige Aufhebung der Sanktionen will die EU Anfang kommenden Jahres entscheiden. Die Aussetzung gilt zunächst bis Ende Februar. Ein bestehendes Waffenembargo soll zunächst unverändert bleiben - ebenso Sanktionen gegen Gefolgsleute von Lukaschenko, die am Verschwinden von Regime-Gegnern beteiligt sein sollen.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Politik
Politik Putins Imperium zerbröckelt: Aserbaidschan demütigt den Kreml – mit Hilfe der Türkei
10.07.2025

Aserbaidschan widersetzt sich offen Moskau, schließt russische Propagandakanäle und greift zur Verhaftung von Russen – ein Tabubruch in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Gasfeld vor Zypern könnte Europas Energiestrategie neu ausrichten
10.07.2025

Ein neues Erdgasfeld vor Zypern könnte zum Wendepunkt in Europas Energiepolitik werden.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Jahreszahlen zeigen das ganze Ausmaß der Krise beim Mischkonzern
10.07.2025

Jetzt ist der Milliardenverlust bei der Baywa amtlich: Das Minus von 1,6 Milliarden Euro ist vor allem auf Abschreibungen bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Rechnung für die Private-Equity-Branche: 79 Milliarden
10.07.2025

Donald Trumps Zollkurs und globale Kriege setzen der Private-Equity-Branche massiv zu. Was hinter dem dramatischen Kapitalschwund steckt...

DWN
Politik
Politik „Kleiner Lichtblick für die Ukraine“ nach Trumps Kehrtwende
10.07.2025

Der Kurswechsel der USA beim Waffenlieferprogramm für die Ukraine dürfte die Gespräche europäischer Staats- und Regierungschefs in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende: Industriestandort gefährdet
10.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Schuldenkrise: Droht der Dollar-Kollaps? Was Anleger jetzt wissen müssen
10.07.2025

Die USA spielen mit dem Feuer: Zölle, Dollar-Schwächung und wachsende Schulden bedrohen das globale Finanzsystem. Doch es gibt Strategien...

DWN
Finanzen
Finanzen Hochsteuerland: Staat zockt Menschen ab - Von einem Euro bleiben Arbeitnehmern nur 47 Cent
10.07.2025

Bis zum 13. Juli arbeiten die Menschen in Deutschland in diesem Jahr nach Angaben des Bundes der Steuerzahler für die Staatskasse. Der...