Politik

Russisches Passagierflugzeug in Ägypten abgestürzt

Lesezeit: 1 min
31.10.2015 11:43
Die Maschine war kurz nach dem Start im Ferienort Scharm el Scheich am Roten Meer vom Radar verschwunden und stürzte in gebirgigem Gelände ab. Den ägyptischen Behörden zufolge hat es keine Überlebenden gegeben.
Russisches Passagierflugzeug in Ägypten abgestürzt
Der Airbus A321 der Fluggesellschaft Kogalymavia zerschellte dem Luftfahrtministerium in Kairo zufolge am Samstagmorgen kurz nach dem Start in Scharm el-Scheich. (Screenshot: Youtue: CNN)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Ein russischer Urlaubsflieger mit 224 Menschen an Bord ist auf der Sinai-Halbinsel abgestürzt. Schon Minuten nach dem Start im Ferienort Scharm el Scheich am Roten Meer sei der Kontakt zu dem Airbus abgerissen, teilte das ägyptische Luftfahrtministerium am Samstag mit. Die meisten der 217 Passagiere waren den Angaben zufolge russische Urlauber.

„Rettungskräfte haben Trümmerteile des Airbus 321 gefunden“, sagte der Chef der ägyptischen Flugunfallbehörde, Ajman al-Mokdam. Der Fundort liege nahe des Al-Arisch-Flughafens im äußersten Norden des Sinai am Mittelmeer. Man werde so schnell wie möglich mit der Suche nach der Unfallursache beginnen, erklärte Al-Mokdam.

Die Russische Luftfahrtbehörde teilte mit, das Flugzeug sei nach dem Start „vom Radar verschwunden“. Ihren Angaben zufolge war die Maschine vom Typ A-321 unterwegs vom Scharm el Scheich nach St. Petersburg. Dort wurde sie korrigierten Angaben zufolge um 10.20 Uhr MEZ (12.20 Uhr Ortszeit) erwartet. Eine Sprecherin des russischen Außenministeriums in Moskau erklärte, die Botschaft in Kairo sei mit der Klärung der Lage beschäftigt.

Das Flugzeug habe der sibirischen Gesellschaft Kolavia mit Sitz in Tjumen (Sibirien) gehört, sagte ein Sprecher der Agentur Interfax zufolge in Moskau. Das Flugzeug war russischen Medienberichten zufolge gut 18 Jahre alt und gehörte der Gesellschaft seit März 2012. Laut Moskauer Medien wurde Flug 9268 vom Subunternehmen MetroJet durchgeführt.

Interfax berichtete, alle Passagiere seien Russen gewesen. An Bord hätten sich 217 Passagiere und 7 Besatzungsmitglieder befunden, zitierte die Agentur einen nicht namentlich genannten russischen Diplomaten. Der russische Katastrophenschutz bereitete den Abflug von drei Maschinen mit Bergungsmannschaften vor.

Branchenberichten zufolge besuchten im vergangenen Jahr etwa drei Millionen Russen Ägypten – dies sei die größte ausländische Gruppe gewesen, hieß es. Reisebüros locken mit günstigen Pauschalangeboten und dem guten politischen Verhältnis zwischen Kairo und Moskau. Da westliche Touristen wegen mehrerer Terroranschläge und der derzeitigen autoritären Regierung das Land meiden, sind russische Gäste für die ägyptische Tourismusbranche von großer Bedeutung.

Der russische Wetterdienst Rosgidrometa teilte mit, in der Region hätten keine schwierigen Flugbedingungen geherrscht. „Es gibt etwas Bewölkung, die Sicht beträgt sechs bis acht Kilometer“, sagte ein Mitarbeiter.

Nach dem Absturz eines russischen Passagierflugzeugs in Ägypten hat Präsident Wladimir Putin die Bildung einer staatlichen Untersuchungskommission angeordnet. Die Leitung übernehme Regierungschef Dmitri Medwedew, teilte der Kreml in Moskau am Samstag mit. Putin ordnete zudem sofortige Hilfe für die Angehörigen der Opfer an und sprach ihnen sein Beileid aus.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...