Der Skandal um defekte Airbags könnte dem japanischen Hersteller Takata in den USA eine Strafe von bis zu 200 Millionen Dollar einbrocken. Das Unternehmen habe seit 2009 unvollständige und ungenaue Daten vorgelegt, begründete die Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA am Dienstag die Entscheidung. 70 Millionen Dollar müssten daher zunächst in bar bezahlt werden. Weitere 130 Millionen Dollar würden fällig, sollte Takata sich nicht fügen oder weitere Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften entdeckt werden.
Der Skandal um defekte Airbags trifft den weltgrößten Anbieter Takata mit voller Wucht. Mit Honda kündigte am Mittwoch der wichtigste Kunde die Zusammenarbeit auf. Die Takata-Aktien stürzten an der Börse zeitweise um 20 Prozent ab.
Die zum Verkehrsministerium gehörende Behörde wies den Konzern zudem an, bei den Aufblasvorrichtungen (Inflatoren) der Airbags künftig nicht mehr Ammoniumnitrat zu verwenden. Das Mittel habe eine Rolle bei der Explosion von Airbags gespielt. Sieben Menschen kamen in den USA ums Leben, fast 100 wurden verletzt. Ammoniumnitrat kann instabil werden, wenn es Feuchtigkeit ausgesetzt ist.
Zwölf Fahrzeughersteller haben nach Angaben der NHTSA 19 Millionen Autos mit mehr als 23 Millionen Inflatoren zurückgerufen. Millionen weitere potenziell betroffene Fahrzeuge könnten aber noch auf den Straßen unterwegs sein. Um die Inflatoren in den zurückgerufenen Autos auszutauschen, könnte es vier Jahre dauern, bis genügend Ersatzteile hergestellt seien.