Politik

Moskau verbietet Egypt Air Flüge nach Russland

Die russische Flugaufsicht hat Flüge der ägyptischen Fluglinie Egypt Air nach Russland untersagt. Das Verbot soll ab Samstag für fünf Monate gelten. Die Evakuierung britischer Touristen aus Ägypten läuft noch bis Dienstag.
16.11.2015 00:56
Lesezeit: 1 min

Zwei Wochen nach dem mutmaßlich durch einen Bombenanschlag verursachten Absturz einer russischen Passagiermaschine über der Sinai-Halbinsel haben die russischen Behörden Flüge der ägyptischen Fluglinie Egypt Air nach Russland untersagt. Der Moskauer Domodedowo-Flughafen gab dies am Freitag unter Verweis auf eine Anweisung der russischen Flugaufsichtsbehörde bekannt. Das Verbot tritt demnach am Samstag in Kraft.

Bei dem Absturz waren am 31. Oktober nach dem Start der Maschine in Scharm el Scheich alle 224 Insassen ums Leben gekommen. Die russische Flugaufsichtsbehörde selbst wollte zu den Informationen über die Aussetzung der Egypt-Air-Flüge nicht Stellung nehmen. Der ägyptische Luftfahrtminister  Hossam Kamal erklärte in Kairo, es gebe zu dem Thema „hochrangige Kontakte“. Ägypten sei über die Aussetzung des am Samstag geplanten Egypt-Air-Fluges nach Moskau „nicht offiziell informiert worden“.

Bereits vor einer Woche stoppte die Regierung in Moskau alle russischen Flüge von und nach Ägypten. Die Untersuchung der Absturzursache für den Flug vom 31. Oktober ist noch nicht abgeschlossen. Die Regierungen der USA und Großbritanniens gehen aber davon aus, dass der Airbus durch das Zünden einer Bombe zum Absturz gebracht wurde. Ein Zweig der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) bekannte sich zu dem Anschlag. Das Flugverbot für russische Maschinen Richtung Ägypten soll offenbar für Monate gelten. Die Gesellschaft Aeroflot teilte mit, bis zum 27. März 2016 würden keine Flüge angeboten.

Die Evakuierung britischer Touristen aus Scharm el Scheich wurde unterdessen fortgesetzt. Die Regierung in London erklärte, diese Evakuierung laufe noch bis zum kommenden Dienstag. Wer dann noch in Scharm el Scheich bleibe, müsse dies „auf eigenes Risiko“ tun und allein für seine Rückkehr nach Großbritannien sorgen. Zum Zeitpunkt des Flugzeugabsturzes befanden sich schätzungsweise 20.000 britische Touristen in dem Urlaubsgebiet.

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