Politik

USA liefern 19.000 Bomben an Saudi-Arabien

Lesezeit: 1 min
16.11.2015 21:25
Die islamistische Theokratie Saudi-Arabien erhält von den USA schwere Munition im Gegenwert von Milliarden. Ob die Konjunktur-Spritze für die US-Rüstungsindustrie ihre Folgen auch in Syrien zeigen wird, ist offen. Die Saudis kämpfen verdeckt gegen die Russen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die US-Regierung hat ein milliardenschweres Rüstungsgeschäft mit Saudi-Arabien gebilligt. Die islamistische Monarchie wird für ihre Luftwaffe mehr als 19.000 Bomben im Wert von 1,29 Milliarden Dollar (1,19 Milliarden Euro) kaufen, teilte das Außenministerium in Washington am Montag mit. Die Zustimmung durch den US-Kongress steht noch aus, gilt aber als wahrscheinlich.

Saudi-Arabien ist einer der wichtigsten Verbündeten der Vereinigten Staaten im Mittleren Osten. Das Abkommen über das iranische Atomprogramm hatte die Beziehungen allerdings zuletzt belastet, Saudi-Arabien ringt mit Teheran um die Vorherrschaft am Golf. Die saudiarabische Luftwaffe fliegt völkerrechtswidrige Angriffe im Jemen gegen die den Saudis nicht genehmen Regierung.

Eine besondere Rolle spielen die Saudis in Syrien: Zum einen sitzen sie am Tisch bei der Syrien-Konferenz in Wien. Doch faktisch unterstützen sie Terroristen, die gegen die Russen kämpfen. Es ist unklar, ob die Saudis dabei im Auftrag der Amerikaner handeln. Jedenfalls ist nicht auszuschließen, dass Bomben, die die Amerikaner jetzt liefern, auch in Syrien zum Einsatz kommen.

Die Menschenrechte gelten in Saudi-Arabien nur im Rahmen einer religiös-fundamentalistischen Theokratie. Proteste dagegen aus der EU und von den USA sind bisher nur spärlich zu vernehmen gewesen.

Die Waffenlieferung umfasst rund 12.000 Bomben mit einem Gefechtsgewicht von 500 bis 2000 Pfund, 1500 bunkerbrechende Bomben sowie mehr als 6000 lasergelenkte Präzisionsbomben. Nach Angaben aus Washington wird das Bombenarsenal der saudi-arabischen Streitkräfte durch „das hohe Einsatztempo in mehreren Anti-Terror-Einsätzen“ stark beansprucht. Saudi-Arabien beteiligt sich an den US-geführten Luftangriffen gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Kommt die Wegzugsbesteuerung für deutsche Fondsanleger? Neues Hindernis gegen die Abwanderung ins Ausland beschlossen
23.11.2024

Eine geplante Wegzugsbesteuerung bei Investmentfonds soll zunehmende Abwanderung von Geld und Fachkräften aus Deutschland stoppen! Wie die...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
23.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenz von HH2E: Rückschlag für Habecks Energiewende - Wasserstoffprojekte in Sachsen in Gefahr
23.11.2024

Der Wasserstoff-Spezialist HH2E hat Insolvenz angemeldet, die Finanzierung durch ein britisches Private-Equity-Unternehmen ist gestoppt....

DWN
Panorama
Panorama 2050: Was erwartet Kinder in der Zukunft?
23.11.2024

Klimawandel, technologische Entwicklungen und demografische Veränderungen werden das Aufwachsen von Kindern in der Zukunft prägen, so die...

DWN
Technologie
Technologie Elektrifizierung: Wind und Solar boomen, doch Kohle bleibt der weltweit bedeutendste Energieträger
23.11.2024

Der Ausbau emissionsfreier Energieerzeugungskapazitäten schreitet in Rekordtempo voran. Doch auch die Nutzung von Kohle zur Stromerzeugung...

DWN
Panorama
Panorama Plastikmüll bekämpfen: UN-Abkommen soll globale Umweltverschmutzung eindämmen
23.11.2024

Plastikmüll ist eine wachsende Gefahr für Umwelt und Meere. Forschende aus den USA zeigen, wie vier Maßnahmen den falsch entsorgten...

DWN
Politik
Politik Deutschland prüft Vorgehen nach Haftbefehl für Netanjahu
23.11.2024

Die Bundesregierung steht nach dem Haftbefehl gegen Israels Regierungschef vor einem Dilemma. Noch ist offen, wie sie sich positioniert....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft US-Regierung: Google muss Chrome-Browser verkaufen
23.11.2024

Die US-Regierung will vor Gericht durchsetzen, dass Google sich vom weltweit meistbenutzten Webbrowser Chrome trennen muss. Das...