Politik

Hannover: Hauptbahnhof teilweise gesperrt, Polizei durchsucht ICE

Lesezeit: 2 min
17.11.2015 20:32
Nach der Absage des Fußball-Länderspiels in Hannover hat die Polizei den Hauptbahnhof teilweise gesperrt und den U-Bahn-Verkehr eingeschränkt. An einigen Stationen dürfen die Züge nicht mehr halten. Die Polizei hat in einem ICE ein verdächtiges Paket gefunden, das eine Sprengstoff-Attrappe oder ein echter Sprengsatz gewesen sein könnte.
Hannover: Hauptbahnhof teilweise gesperrt, Polizei durchsucht ICE

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Der Hauptbahnhof in Hannover ist derzeit teilweise gesperrt. Das sagte eine Polizeisprecherin am Dienstagabend in Hannover. Zu den Gründen machte sie zunächst keine Angaben. Detaillierte Auskünfte zu den Vorfällen rund um die Absage des Fußball-Länderspiels zwischen Deutschland und den Niederlanden darf derzeit nur noch das niedersächsische Innenministerium geben.

Die Bundespolizei durchsucht zur Stunde einen IC in Hannover, nachdem eine Reisende dort eine verdächtigen Gegenstand gemeldet hatte. Alle Menschen hätten den Zug verlassen, sagte Bundespolizei-Sprecherin Sandra Perlebach. «Der verdächtige Gegenstand wird zur Zeit von Entschärfern untersucht.» Gesperrt sind derzeit die Gleise 11 und 12, zeitweilige waren auch noch mehr Gleise dicht. Der Hauptbahnhof könne aber nach wie vor auf einer Ebene durchlaufen werden. Der betroffene Zug soll auf dem Weg von Bremen nach Oldenburg gewesen sein.

Entschärfer der Polizei haben am Dienstagabend aus dem ICE schließlich ein verdächtiges Paket geborgen. Ob es sich dabei um eine Sprengstoff-Attrappe oder möglicherweise eine scharfe Bombe gehandelt hat, konnten die Ermittler zunächst nicht sagen. «Die Attrappe ist so gut, dass es möglicherweise sogar ein echter Sprengsatz gewesen sein könnte. Das wissen wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, es wird untersucht», sagte die Sprecherin der Bundespolizei, Sandra Perlebach.

Gefahndet wird nun nach dem Mann, der das Paket dort liegen ließ. Eine Mitreisende haben ihn darauf aufmerksam gemacht, dass er etwas vergessen habe, als er aufstand und ging. Der Mann habe aber nicht darauf reagiert, sondern den Zug verlassen, sagte die Polizeisprecherin.

Daraufhin sei die Polizei alarmiert worden. Nachdem auch ein Sprengstoffsuchhund angeschlagen habe, seien Entschärfer hinzugezogen worden. «Das sah schon verdächtig aus», sagte die Polizeisprecherin. Der betroffene Zug soll auf dem Weg von Bremen nach Oldenburg gewesen sein. Gesperrt sind derzeit die Gleise 11 und 12.

Nach der Absage kommt es auch im U-Bahn-Verkehr in der Landeshauptstadt zu Einschränkungen. Derzeit fahren zwar noch alle Linien, an einigen Haltestellen in der Innenstadt hielten die Bahnen aber nicht mehr. Dies sei auf Wunsch der Polizei angeordnet worden, sagte der Sprecher der Nahverkehrsbetriebe.

Das Länderspiel Deutschland gegen die Niederlande ist wegen eines drohenden Sprengstoffattentats von Islamisten abgesagt worden. Es habe entsprechende Hinweise auf einen Anschlag gegeben, der von islamistischen Gefährdern geplant gewesen sei, erfuhr die dpa am Dienstagabend aus Sicherheitskreisen.

Wir haben konkrete Hinweise gehabt, dass jemand im Stadion einen Sprengsatz zünden wollte“, sagte Hannovers Polizeipräsident Volker Kluwe der Deutschen Presse-Agentur am Dienstagabend.

In der ARD sagte der Polizeipräsident, nachdem um 18.45 Uhr die Tore für die Besucher geöffnet worden seien, habe es einen ernstzunehmenden Hinweis gegeben. „Wir haben uns sehr schnell entschlossen, nicht weitere Menschen einzulassen“, sagte Kluwe. „Sowohl die Mannschaften befinden sich in Sicherheit als auch die Offiziellen.“

Der Polizeichef riet den Menschen, nach Hause zu gehen und sich ruhig zu verhalten. „Es gibt keine konkreten Gefährdungslagen für die Anwohner in der Nähe des Stadions“, sagte er. Im U-Bahn-Verkehr kam es zu Einschränkungen.

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