Mehrere Balkanstaaten lassen nicht mehr alle Flüchtlinge einreisen. Serbien und Mazedonien wiesen nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR Menschen ab, die nicht aus dem Nahen Osten oder Afghanistan kommen. Begründet wurde dies mit der Entscheidung des EU-Landes Slowenien, künftig sogenannte Wirtschaftsflüchtlinge zurückzuschicken. Auf der Balkanroute strömen seit Monaten Hunderttausende in Richtung Nord-Europa. Die meisten von ihnen kommen aus Syrien, dem Irak und Afghanistan.
„Wir werden niemanden nach Serbien lassen, der seine Reise nicht fortsetzen kann“, sagte der Flüchtlingsbeauftragte der serbischen Regierung, Aleksandar Vulin. Die serbischen Behörden verweigerten an der Grenze zu Kroatien nach UNHCR-Angaben rund 400 Flüchtlingen die Weiterreise. Ein Polizist am Grenzübergang Sid sagte, sie hätten Anweisung, Flüchtlinge aus Algerien, Tunesien, Marokko, Bangladesch, Pakistan und Somalia nicht in die Züge Richtung Kroatien zu lassen. Die Abgewiesenen wurden in ein Lager gebracht.
Flüchtlinge, die versuchten, zu Fuß über die Grenze zu gelangen, wurden laut UNHCR von kroatischen Polizisten gestoppt. Andere Flüchtlinge sitzen den Angaben zufolge im Niemandsland zwischen Mazedonien und Griechenland fest. Dort bereiten die mazedonischen Behörden den Bau eines Grenzzaunes vor.
Ein slowenischer Polizeisprecher bestätigte, es werde nur noch den Flüchtlingen die Weiterreise gestattet, die aus Ländern stammten, in denen es bewaffnete Auseinandersetzungen gebe. Sogenannte Wirtschaftsflüchtlinge würden nach Kroatien zurückgeschickt. Das Verteidigungsministerium kündigte an, Reservisten der Armee sollten bei der Bewältigung des Flüchtlingszustroms helfen.