Finanzen

Sondersitzung: Schäuble will Zustimmung des Bundestags für nächstes Griechen-Paket

Die Angst vor einem Schuldenschnitt für Griechenland zwingt den Bundesfinanzminister zum Handeln. Wolfgang Schäuble will am Mittwoch in einer Sondersitzung der CDU/CSU-Fraktion um die Zustimmung weiterer Milliardenhilfen für Griechenland werben.
20.11.2012 10:42
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Ausverkauf à la Goldman: Katar will italienische Unternehmen kaufen

In einer Sondersitzung zu Griechenland will die Spitze der Regierungsfraktion CDU/CSU ihre Abgeordneten auf eine gemeinsame Linie für den weiteren Verlauf in der Schuldenkrise einschwören. Bereits im Vorfeld warnten Schäuble und Bundeskanzlerin Angela Merkel vor den hohen Risiken, die Deutschland im Falle eines erneuten Schuldenschnittes für Griechenland bevorstünden. Vor allem der deutsche Bankensektor würde in Mitleidenschaft gezogen.

Weitere Milliardenhilfen an Griechenland bedürfen der Zustimmung des Bundestages. Mittwoch wird den Abgeordneten unter anderem der vollständige Bericht der Troika vorgelegt, berichtet Reuters. Eine Abstimmung für weitere Milliardenhilfen gilt als wahrscheinlich, da Griechenland ohne die Auszahlung der nächsten Hilfstranche Staatsbankrott anmelden und aus dem Euroraum ausscheiden müsste. Anstatt dessen wird eine Rettungsaktion fortgeführt, die den Griechen bis 2022 dabei helfen soll, die Staatsverschuldung auf 120 Prozent des BIP zu reduzieren.

Bei der langfristigen Rettungsaktion werden deutsche Steuergelder zunächst an die EZB und dann an die Banken umverteilt, was mit einer direkten Staatsfinanzierung verglichen werden kann. Die Hoffnung besteht, dass Griechenland langfristig wieder Geld auf den internationalen Finanzmärkten bekommt. Ob die Milliardenhilfen je wieder zurückbezahlt werden können, ist indes offen.

Weitere Themen:

Bond-Markt nervös: Moody’s stuft Frankreich auf Aa1 herab

Anti-ESM-Klägerin: Wir werden die Politik zur Verantwortung ziehen

Glaubwürdigkeit verloren: Italiener haben genug von Mario Monti

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Sanierung bleibt trotz Rekordminus auf Kurs
03.07.2025

Baywa steckt tief in den roten Zahlen – doch der Sanierungsplan bleibt unangetastet. Der traditionsreiche Konzern kämpft mit Altlasten,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Seltene Erden: China kontrolliert deutsche Industrie
03.07.2025

Die deutsche Industrie gerät zunehmend in die Abhängigkeit Chinas, weil Peking bei seltenen Erden den Weltmarkt kontrolliert....

DWN
Politik
Politik Keine Stromsteuersenkung für Verbraucher: "Fatales Signal"
03.07.2025

Die Strompreise bleiben hoch, die Entlastung fällt kleiner aus als versprochen. Die Bundesregierung gerät unter Druck, denn viele Bürger...

DWN
Panorama
Panorama Spritpreis: Wie der Rakete-und-Feder-Effekt Verbraucher belastet
03.07.2025

Die Spritpreise steigen wie eine Rakete, fallen aber nur langsam wie eine Feder. Das Bundeskartellamt nimmt dieses Muster ins Visier und...

DWN
Finanzen
Finanzen Vetternwirtschaft und Machtspiele: So scheitert der NATO-Innovationsplan
03.07.2025

Milliarden für die NATO-Innovation, doch hinter den Kulissen regiert das Chaos: Interessenkonflikte, Rücktritte und Streit gefährden...

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...

DWN
Panorama
Panorama Köln schafft den Begriff "Spielplatz" ab
02.07.2025

Köln verabschiedet sich vom traditionellen Begriff "Spielplatz" und ersetzt ihn durch "Spiel- und Aktionsfläche". Mit neuen Schildern und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Tusk zieht die Grenze dicht – Spediteure schlagen Alarm
02.07.2025

Grenzkontrollen sollen Sicherheit bringen – doch für Spediteure und Industrie drohen Staus, teurere Transporte und Milliardenverluste....