Deutschland

Zu viele Studenten: Betrieben fehlen Lehrlinge

Lesezeit: 1 min
25.11.2015 15:07
Die Zahl der Studenten in Deutschland ist auf einen neuen Rekordwert gestiegen. Die Entwicklung führe auch dazu, dass die Betriebe immer weniger Auszubildende finden, so das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Demnach habe sich die Zahl unbesetzter Lehrstellen in den vergangenen zehn Jahren verdreifacht.
Zu viele Studenten: Betrieben fehlen Lehrlinge

Die Zahl der Studenten in Deutschland ist auf einen Rekordwert gestiegen. Im laufenden Wintersemester 2015/2016 sind 2,76 Millionen zumeist junge Menschen an den deutschen Hochschulen eingeschrieben, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Dies seien 60.400 oder 2,2 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Seit etwa 2008 steigt die Zahl der Studenten stetig. Bundesbildungsministerin Johanna Wanka sieht die Daten als Beleg dafür, „wie attraktiv unsere Hochschulen sind“. Mit dem Hochschulpakt hätten Bund und Länder Vorsorge getroffen und finanzierten die zusätzlichen Studienplätze.

In der Vergangenheit kletterte auch die Studienanfängerquote kräftig – also der Anteil eines Jahrgangs, den es zur Universität oder anderen Hochschulen zieht. Waren dies 2007 nur 37 Prozent, so liegt die Zahl in diesem Jahr bei 58 Prozent. Folge dieses Trends ist auch, dass viele Lehrstellen offen bleiben. „Immer mehr Schüler machen Abitur und entscheiden sich dann für ein Studium“, erklärte das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW). „Diese Entwicklung ist einer der Gründe, warum es vielen Unternehmen mittlerweile schwer fällt, geeignete Auszubildende zu finden.“ In den vergangenen zehn Jahren habe sich die Zahl unbesetzter Lehrstellen verdreifacht. Allerdings gebe es große Unterschiede zwischen Regionen und Berufen. „Besonders hart trifft es Firmen in Ostdeutschland und Bayern“, teilten die Kölner Forscher zu ihrer Analyse mit.

Im Arbeitsagenturbezirk Greifswald blieb demnach 2014 fast jede vierte Lehrstelle unbesetzt, in Passau waren es 14,6 Prozent. Dafür gebe es aber unterschiedliche Gründe: Während in Ostdeutschland die Zahl der Schulabgänger stark gesunken sei, boome in Bayern die Wirtschaft, „wodurch es einen steigenden Bedarf an Fachkräften und Azubis gibt“.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik Heimatschutz: Immer mehr Bürger dienen dem Land und leisten „Wehrdienst light"
01.05.2024

Ob Boris Pistorius (SPD) das große Ziel erreicht, die Truppe auf über 200.000 Soldaten aufzustocken bis 2031 ist noch nicht ausgemacht....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weltweite Aufrüstung verschärft Knappheit im Metallsektor
01.05.2024

Die geopolitischen Risiken sind derzeit so groß wie seit den Hochzeiten des Kalten Krieges nicht mehr. Gewaltige Investitionen fließen in...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nachhaltigkeit als Schlüsselfaktor für Unternehmenserfolg
01.05.2024

Die Studie „Corporate Sustainability im Mittelstand“ zeigt, dass der Großteil der mittelständischen Unternehmen bereits Maßnahmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Private Pflegezusatzversicherungen: Wichtige Absicherung mit vielen Varianten
01.05.2024

Die gesetzliche Pflegeversicherung reicht oft nicht aus, um die Kosten im Pflegefall zu decken. Welche privaten Zusatzversicherungen bieten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 22-Prozent unbezahlte Überstunden: Wenn Spitzenkräfte gratis arbeiten
01.05.2024

Arbeitszeit am Limit: Wer leistet in Deutschland die meisten Überstunden – oft ohne finanziellen Ausgleich? Eine Analyse zeigt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Die größten Kostenfallen: So sparen Sie bei Fonds, Aktien und Co.
01.05.2024

Viele Anleger unterschätzen die Wirkung von Anlagekosten. Dabei sind Fondsgebühren, Orderkosten und Co. auf lange Sicht enorm...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Konsumstimmung steigt: Die Deutschen shoppen wieder
01.05.2024

Laut aktuellen Erhebungen der GfK steigt die Konsumstimmung in Deutschland für den Mai auf ein Zwei-Jahres-Hoch. Ausschlaggebend sind...