Politik

Russland verlegt Boden-Luft-Raketen nach Syrien

Russland will sich gegen mögliche Angriffe durch das Nato-Land Türkei schützen: Zur Sicherung seiner Luftschläge gegen den IS hat Moskau mit der Verlegung von S-400 Boden-Luft-Raketen begonnen. Frankreich und Russland wollen militärisch eng kooperieren.
27.11.2015 08:16
Lesezeit: 1 min
Russland verlegt Boden-Luft-Raketen nach Syrien
Die Raketen wurden mit einer Antonov nach Syrien gebracht. (Screenshot: Youtube)

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Nach dem Abschuss eines Kampfjets durch türkische Jagdflugzeuge rüstet Russland in Syrien auf. Die Regierung in Moskau kündigte am Mittwoch die Verlegung von Boden-Luft-Raketen in das Bürgerkriegsland an. Außenminister Sergej Lawrow warf der Türkei vor, den Abschuss geplant zu haben. Die russische Luftwaffe setzte ihre Angriffe über dem syrisch-türkischen Grenzgebiet fort, in dem der russische Jet am Dienstag abstürzte. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan pochte auf das Recht seines Landes, die nationale Sicherheit und die "unserer Brüder" zu verteidigen, womit er sich auf Turkmenen in Syrien bezog. Die USA verhängten im Zusammenhang mit Syrien Wirtschafts-Sanktionen, die sich auch gegen eine russische Bank richteten.

Russlands Präsident Wladimir Putin sagte, er hoffe, dass die Verlegung des S-400-Raketensystems "zusammen mit anderen Maßnahmen ausreichen wird, unsere Flüge zu schützen".

Frankreichs Präsident Francois Hollande sagte am Donnerstag nach einem Arbeitsbesuch auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau, beide Länder würden künftig ihre Geheimdienst-Erkenntnisse über den IS und andere Rebellen-Gruppen teilen, um bei ihren Bombardements in Syrien effektiver vorgehen zu können. Zudem seien sich beide Länder einig, dass nur Terroristen und Kämpfer des IS angegriffen werden dürften, nicht aber solche, die gegen den Terrorismus kämpften. Damit möchte Russland seine Maschinen und Piloten gegen allfällige Überraschungen schützen. "Wir werden Informationen austauschen, wer angegriffen werden sollte und wer nicht."

Putin sagte, er sei bereit zum Kampf mit Frankreich gegen einen "gemeinsamen Feind" und auch zur Kooperation mit der von den USA angeführten westlichen Koalition. Zu Beginn des Treffens hatte Hollande erklärt, die Weltmächte müssten eine "große Koalition" bilden, um gegen Terroristen vorzugehen. Der französische Präsident betreibt derzeit eine diplomatische Offensive, um nach den Pariser Anschlägen von Mitte November mit 130 Toten eine gemeinsame Front gegen den IS aufzubauen. Zuletzt hatte sich Deutschland bereit erklärt, sich mit Aufklärungs- und Tankflugzeugen an dem Militäreinsatz in Syrien zu beteiligen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freelancer: Unverzichtbare Stütze in flexiblen Arbeitswelten
01.06.2025

Trotz Homeoffice-Boom bleibt die Nachfrage nach Freelancern hoch. Warum Unternehmen auf Projektarbeiter setzen, wo die Vorteile liegen –...

DWN
Politik
Politik „Choose Europe“: Brüssel will Gründer mit Kapital halten
31.05.2025

Die EU startet einen neuen Wachstumsfonds, der Start-ups mit Eigenkapital unterstützen und in Europa halten soll. Doch Geld allein wird...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Energiewende umgekehrt: US-Firmen fliehen vor Trumps Klimapolitik – nach Europa
31.05.2025

Während Trump grüne Fördermittel in den USA kürzt, wendet sich die Clean-Tech-Branche von ihrer Heimat ab. Jetzt entstehen in Europa...

DWN
Politik
Politik Ärztepräsident warnt vor „Versorgungsnotstand“
31.05.2025

Ärztepräsident Klaus Reinhardt warnt vor Beeinträchtigungen im medizinischen Netz für Patienten, wenn nicht bald Reformen zu mehr...

DWN
Finanzen
Finanzen Gesetzliche Erbfolge: Wer erbt, wenn es kein Testament gibt
31.05.2025

Jeder kann selbst bestimmen, wer seine Erben sein sollen. Wer das allerdings nicht durch ein Testament oder einen Erbvertrag regelt und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Datensammeln ohne Richtung: Warum der falsche Analyst Ihrem Unternehmen schadet
31.05.2025

Viele Unternehmen sammeln Daten – doch ohne den richtigen Analysten bleiben sie blind. Wer falsche Experten einsetzt, riskiert...

DWN
Panorama
Panorama Umfrage: Vielen Bädern fehlt das Personal
31.05.2025

Viele Bäder in Deutschland haben laut einer Umfrage mit Personalengpässen zu kämpfen. So hatten 38 Prozent der befragten Hallen- und...

DWN
Finanzen
Finanzen Trump plant Milliardeninvestition in Bitcoin und andere Kryptowährungen
31.05.2025

Donald Trump will Bitcoin zur Staatsangelegenheit machen – mit Milliarden-Investitionen seiner Mediengruppe. Während der Markt jubelt,...