Finanzen

Crash-Warnung: US-Spareinlagen stiegen wie vor Lehman sprunghaft

Anfang November haben die US-Bürger so viel auf ihre Sparkonten eingezahlt wie schon lang nicht mehr und das trotz niedriger Zinsen. Nur kurz vor großen Krisen setzten sie bisher auf die Aufstockung ihrer Spareinlagen.
21.11.2012 13:21
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Siebenhaar: „ARD und ZDF sind zu einem Rundfunkstaat im Staat verkommen“

Oft sind die monatlichen Ausgaben der US-Amerikaner weit höher als ihr Einkommen – an Sparen ist demzufolge für viele US-Bürger gar nicht zu denken. Im September sank die Sparquote pro Kopf sogar auf 3,3 Prozent, wie ein Bericht der Fed zeigt. Damit erreichte die Sparquote ein Niveau wie zuletzt 2009. In diesem Zusammenhang ist die Entwicklung der Spareinlagen im November besonders widersprüchlich.

Nur zwei Monate nach der äußerst niedrigen Sparquote lässt sich bei den Banken in den USA ein regelrecht gegenläufiger Kurs beobachten. So sind beispielweise bei den kommerziellen Banken massive Geldflüsse in die Spareinlagen registriert worden, so zerohedge. Eine immense Anhäufung der Spareinlagen geht meist mit Krisenzeiten einher. So gab es in den vergangenen vier Jahren in den drei größten Krisenzeiten genau dasselbe Phänomen: während der Lehmann-Pleite 2008, der Schuldenkrise in den USA mit anschließendem Downgrade im August 2011 und zur Zeit der ersten Griechenland-Krise im Mai 2009. Auch in diesen Zeiten kam es unmittelbar zu einer großen Erhöhungen der Spareinlagen. Doch die Einzahlungen auf Sparkonten bei den kommerziellen Banken in Höhe von 131,9 Milliarden Dollar in der vergangenen Woche sind sogar noch deutlich höher als es bei den vorangegangenen Ereignissen der Fall war.

Diese Zahlen sind nicht nur aufgrund ihrer Höher und ihrer gegenläufigen Entwicklung zum September dieses Jahres interessant. Vielmehr ist in diesem Zusammenhang auch die Geldpolitik der Fed zu beachten. Die amerikanische Zentralbank verfolgt eine Niedrig-Zins-Politik, die dazu führt, dass die Spareinlagen kaum Renditen generieren. Mit dieser Geldpolitik will die Fed verhindern, dass zu viel Geld auf den Konten geparkt wird. Die US-Bürger sollen ihr Geld in Aktien oder Risikogeschäfte investieren, statt es zu horten. Und trotz der niedrigen Zinsen haben sich die US-Bürger dazu entschlossen, ihr Geld Anfang November in riesigen Mengen auf ihre Sparkonten gebracht, statt es in lukrativere Geschäfte zu investieren. Dies weist auf eine massive Unsicherheit der Bevölkerung hin, die in den vergangenen Jahren kurz vor einer handfesten Krise ebenfalls zu spüren war, aber noch nicht diese Ausmaße angenommen hatte.

 

Weitere Themen

Zu hohe Steuern in der Schweiz: Mittelschicht rutscht nach unten ab

Schock in Polen: Nationalist wollte Parlament in die Luft jagen

Juncker: „Griechenland hat geliefert“, Tranche soll ausgezahlt werden

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Mulfin Trade hat seine Schutzsysteme für mehr Sicherheit aktualisiert

Der Schutz persönlicher Daten ist einer der Schlüsselfaktoren, die das Vertrauen der Kunden in einen Service beeinflussen. Mulfin Trade...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Regulieren statt dominieren: Europas letzter Ausweg in der KI-Welt
07.06.2025

Europa droht im globalen KI-Wettlauf abgehängt zu werden. Doch Experten zeigen: Die wahre Macht liegt nicht in der Modellentwicklung,...

DWN
Politik
Politik Kollaps der Insekten-Revolution: EU zerstört ihre eigene Bio-Strategie
07.06.2025

Erst gefeiert als nachhaltige Wunderlösung – nun droht das Aus: Europas Insektenzüchter stecken in der Krise. Die Hoffnung, Fischmehl...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unternehmen verkaufen: Die 10 häufigsten Fehler beim Unternehmensverkauf
07.06.2025

Was Unternehmer beim Verkauf ihres Unternehmens falsch machen – und wie selbst starke Zahlen durch fehlende Strategie, überzogene...

DWN
Politik
Politik Ehegattennachzug stagniert: Rechtliche Hürden beim Sprachnachweis
07.06.2025

Die Zahl der Visa für den Ehegattennachzug nach Deutschland ist rückläufig. Gleichzeitig bestehen weiterhin sprachliche und rechtliche...

DWN
Panorama
Panorama Ausweis, Ticket & Co.: Was Sie vor einem Urlaubsflug beachten sollten
07.06.2025

Check-in, Sicherheitscheck und Sprint zum Gate: Der Start in den Urlaubsflug kann am Flughafen schnell im Stress enden. Das lässt sich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wertvollster Fußballer der Welt: Lamine Yamal knackt 400-Millionen-Marke
07.06.2025

Ein 17-Jähriger dominiert den globalen Fußballmarkt: Lamine Yamal ist mehr wert als ganze Bundesligateams – und verkörpert die extreme...

DWN
Politik
Politik Der Weltraum als nächstes Schlachtfeld – Europas Sicherheit steht auf dem Spiel
07.06.2025

Der Orbit wird zur neuen Frontlinie geopolitischer Machtspiele. Wie private Satelliten, militärische Strategien und neue Allianzen die...

DWN
Technologie
Technologie Silicon Valley dominierte Big Tech – Europas Chance heißt Deep Tech
06.06.2025

Während Europa an bahnbrechenden Technologien tüftelt, fließt das große Geld aus den USA. Wenn Europa jetzt nicht handelt, gehört die...