Politik

Türkei: Prominenter Anwalt bei Auftritt vor der Presse erschossen

Lesezeit: 1 min
28.11.2015 13:09
Der Vorsitzende der Anwaltskammer von Diyarbakir ist am Samstag auf offener Bühne erschossen worden. Der Anwalt war von Präsident Erdogan bereits einmal verhaftet worden, weil er sich für die Kurden einsetzt. Die EU will am Wochenende einen Milliarden-Deal mit der Türkei abschließen.
Türkei: Prominenter Anwalt bei Auftritt vor der Presse erschossen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Im Südosten der Türkei ist ein prominenter prokurdischer Anwalt am Samstag erschossen worden. Der Vorsitzende der Anwaltskammer von Diyarbakir, Tahir Elci, sei von einer Kugel in den Kopf getroffen worden, als er eine Erklärung vor der Presse abgeben wollte, berichteten Augenzeugen. Nach Angaben aus Krankenhauskreisen war Elci in einen Schusswechsel geraten, an dem die Polizei beteiligt war.

Der bekannte Rechtsanwalt war im Oktober unter dem Vorwurf der „terroristischen Propaganda“ für die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) vorübergehend festgenommen worden. Gegen seine Festnahme hatte es Proteste auch vor dem Justizpalast in Istanbul gegeben.

Elci selbst hatte bei seiner Festnahme gesagt, das Vorgehen der Behörden zeige, wie schlecht es um die Meinungsfreiheit in der Türkei stehe. Grund für seine Festnahme war ein Fernsehinterview gewesen, in dem Elci gesagt hatte, die PKK sei „keine terroristische Organisation“.

Die EU will am Wochenende einen Milliarden-Deal abschließen, damit die Türkei die Flüchtlinge daran hindert, nach Europa zu reisen. Menschenrechtsthemen werden ebenso wenig diskutiert wie die Frage der Verstrickung der Türkei in den islamistischen Terror.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Politik
Politik Chinesische Spionage: Verfassungsschutz mahnt Unternehmen zu mehr Vorsicht
24.04.2024

Der Verfassungsschutz warnt vor Wirtschaftsspionage und Einflussnahme aus China. Vor allem für deutsche Unternehmen wäre eine naive...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...

DWN
Technologie
Technologie KI-Hype in Deutschland: Welle von neuen Startups formiert sich
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, werden in Deutschland gerade unzählige KI-Startups gegründet....

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...