In China ist der Chef einer der vier größten staatlichen Banken zurückgetreten. Zhang Yun habe seinen Posten bei der Agricultural Bank aus persönlichen Gründen aufgegeben, berichteten örtliche Medien am Montag. Die Bank selbst hatte in einer Mitteilung keine Angaben zu den Gründen gemacht. Zhang war einem Bericht des Nachrichtenportals Sina zufolge im vergangenen Monat von der Polizei verhört worden.
Die chinesischen Behörden haben seit dem rasanten Kursverlust an den Börsen eine Reihe von Ermittlungen zur Finanzbranche des Landes in Gang gesetzt. Allein die Kurse in Shanghai waren im Sommer innerhalb von drei Wochen um 40 Prozent nach unten gestürzt; Riesensummen Geld wurden so vernichtet. Peking kündigte daraufhin Gegenmaßnahmen an, um die Märkte zu stabilisieren.
Vor einer ganzen Reihe von chinesischen Konjunkturdaten in dieser Woche haben sich die Anleger an den asiatischen Aktienmärkte am Montag zurückgehalten. Gestützt wurden die Börsen von überraschend gut ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten. In Tokio machte sich zudem der schwächere Kurs des Yen positiv bemerkbar.
Der MSCI-Index für die asiatischen Aktienmärkte mit Ausnahme Japans notierte leicht im Minus. In Shanghai beendete die Börse den Handel 0,34 Prozent im Plus. Am besten lief es in Tokio. Dort schloss der Nikkei-Index der 225 führenden Werte knapp ein Prozent höher auf 19.698 Punkten. Der breiter gefasste Topix gewann 0,71 Prozent auf 1585 Zähler.
In der japanischen Hauptstadt wirkten die US-Konjunkturdaten nach. Die US-Wirtschaft schuf im November mehr Stellen als von Ökonomen erwartet und bereitete damit den Weg für die erste Zinserhöhung seit fast zehn Jahren. Zudem verbesserte sich die Stimmung der japanischen Industrie im Dezember. Der entsprechende Index erhöhte sich auf neun Zähler von drei im November, wie aus einer Umfrage unter Unternehmen (Reuters Tankan) hervorgeht.
Ansonsten herrschte Vorsicht angesichts der anstehenden China-Daten vor. Am Dienstag werden Handelszahlen, am Mittwoch Daten zur Inflation und am Samstag zum Einzelhandel erwartet.
Der Euro bewegte sich im fernöstlichen Handel zum Dollar kaum. Die europäische Einheitswährung kostete zuletzt 1,0870 Dollar. Zum Yen legte die US-Währung auf 123,30 Yen zu.