Finanzen

China: Chef von großer staatlicher Bank tritt zurück

In China ist der Chef einer der vier größten staatlichen Banken zurückgetreten. Offiziell werden persönliche Gründe angegeben. Doch der Banker wurde vergangenen Monat von der Polizei aufgrund der Börsen-Turbulenzen verhört.
07.12.2015 10:21
Lesezeit: 1 min

In China ist der Chef einer der vier größten staatlichen Banken zurückgetreten. Zhang Yun habe seinen Posten bei der Agricultural Bank aus persönlichen Gründen aufgegeben, berichteten örtliche Medien am Montag. Die Bank selbst hatte in einer Mitteilung keine Angaben zu den Gründen gemacht. Zhang war einem Bericht des Nachrichtenportals Sina zufolge im vergangenen Monat von der Polizei verhört worden.

Die chinesischen Behörden haben seit dem rasanten Kursverlust an den Börsen eine Reihe von Ermittlungen zur Finanzbranche des Landes in Gang gesetzt. Allein die Kurse in Shanghai waren im Sommer innerhalb von drei Wochen um 40 Prozent nach unten gestürzt; Riesensummen Geld wurden so vernichtet. Peking kündigte daraufhin Gegenmaßnahmen an, um die Märkte zu stabilisieren.

Vor einer ganzen Reihe von chinesischen Konjunkturdaten in dieser Woche haben sich die Anleger an den asiatischen Aktienmärkte am Montag zurückgehalten. Gestützt wurden die Börsen von überraschend gut ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten. In Tokio machte sich zudem der schwächere Kurs des Yen positiv bemerkbar.

Der MSCI-Index für die asiatischen Aktienmärkte mit Ausnahme Japans notierte leicht im Minus. In Shanghai beendete die Börse den Handel 0,34 Prozent im Plus. Am besten lief es in Tokio. Dort schloss der Nikkei-Index der 225 führenden Werte knapp ein Prozent höher auf 19.698 Punkten. Der breiter gefasste Topix gewann 0,71 Prozent auf 1585 Zähler.

In der japanischen Hauptstadt wirkten die US-Konjunkturdaten nach. Die US-Wirtschaft schuf im November mehr Stellen als von Ökonomen erwartet und bereitete damit den Weg für die erste Zinserhöhung seit fast zehn Jahren. Zudem verbesserte sich die Stimmung der japanischen Industrie im Dezember. Der entsprechende Index erhöhte sich auf neun Zähler von drei im November, wie aus einer Umfrage unter Unternehmen (Reuters Tankan) hervorgeht.

Ansonsten herrschte Vorsicht angesichts der anstehenden China-Daten vor. Am Dienstag werden Handelszahlen, am Mittwoch Daten zur Inflation und am Samstag zum Einzelhandel erwartet.

Der Euro bewegte sich im fernöstlichen Handel zum Dollar kaum. Die europäische Einheitswährung kostete zuletzt 1,0870 Dollar. Zum Yen legte die US-Währung auf 123,30 Yen zu.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.