Politik

Wahl als Farce: Bremen lässt Schüler Stimmen auszählen - Ergebnis falsch

Lesezeit: 1 min
22.12.2015 11:47
Das Ergebnis der Bürgerschaftswahl in Bremen ist falsch: Schüler hatten in einem Bezirk ohne Aufsicht die Stimmen auszählen müssen. Sie waren überfordert oder erlaubten sich den einen oder anderen Scherz.

In Bremen ist es bei der Bürgerschaftswahl zu erheblichen Unregelmäßigkeiten gekommen.

Radio Bremen meldet:

Das Ergebnis der Bremer Bürgerschaftswahl von Mai dieses Jahres muss korrigiert werden. Laut Wahlprüfungsgericht hat die AfD Anspruch darauf, einen weiteren Abgeordneten aus dem Wahlbereich Bremerhaven ins Landesparlament zu schicken. Demnach verliert die SPD einen Sitz. Hintergrund sind Fehler bei der Auszählung der Stimmzettel.“

Landeswahlleiter Jürgen Wayand sagte Radio Bremen lapidar: „Es sind Menschen die dort auszählen. Mit solchen Fehlern muss man leben.“

Tatsächlich war es offenbar aber eine ziemlich dekadente Nachlässigkeit, die sich Bremer geleistet haben: Zum Auszählen aller Stimmen waren nämlich im Bezirk Bremerhaven 560 Schüler des Lloyd-Gymnasiums im Alter von 16 bis 18 Jahren abkommandiert worden. Die Auszählung soll, wie die Bild-Zeitung berichtet, „ohne Aufsicht des Wahlamts“ erfolgt sein, die Schüler stellten auch die Wahlvorstände.

Die Bild weiter:

Zeugen berichten, dass die Kids trotz kurzer Crashkurse durch Sozialkundelehrer unsicher waren, welche Stimmzettel als gültig oder ungültig zu bewerten sind. Gegen einen der Schüler war nach einer Anzeige des Wahlamts bereits offiziell wegen Wahlfälschung ermittelt worden – er hatte der Piratenpartei im Computer 45 Stimmen zugeschlagen, die gar nicht abgegeben worden waren…Die Minderjährigen hatten ständig unkontrolliert Zugriff auf das Wahl–Computer–System, konnten dort eingeben, worauf sie Lust hatten.“

Der Bremer Magistrat sieht laut Bild in dem Vorfall kein Problem: In Bremen hätten auch 16-Jährige das Wahlrecht und daher sei die Aktion ein „besonders demokratisches Signal“.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...