Politik

China wird zum Vermittler in Afghanistan

China wird überraschend zum Vermittler im Konflikt zwischen Afghanistan und Pakistan über die Rolle der Taliban. Peking könnte gelingen, was ein jahrelanger Militäreinsatz des Westens nicht geschafft hat.
28.12.2015 01:47
Lesezeit: 1 min

Afghanistan und Pakistan wollen sich für eine Wiederaufnahme der Friedensgespräche mit den Taliban einsetzen. Beide Länder willigten am Sonntag in Treffen mit Vertretern der USA und Chinas im Januar ein, um die Gespräche vorzubereiten, wie Regierungsvertreter sagten. In einer Erklärung der afghanischen Präsidentschaft hieß es, die erste Runde der Gespräche zwischen Afghanistan und Pakistan sowie den Vermittlern USA und China solle dem Entwurf eines umfassenden Friedensfahrplans dienen. Die Taliban äußerten sich zunächst nicht.

Die Ankündigung erfolgte zeitgleich mit einem Treffen des einflussreichen pakistanischen Armeechefs Raheel Sharif in Kabul mit dem afghanischen Staatschef Aschraf Ghani und Regierungsgeschäftsführer Abdullah Abdullah. Ghani hatte sich zuletzt für bessere Beziehungen mit Pakistan stark gemacht, das ein wichtiges Rückzugsgebiet für die Taliban ist.

Die Verhandlungen mit der islamistischen Rebellenbewegung waren nach einem ersten Treffen im Juli nicht weiter fortgesetzt worden. Ein Grund für die Unterbrechung war, dass nach der Bekanntgabe des Tods des langjährigen Taliban-Führers Mullah Omar in der Bewegung ein Machtkampf ausgebrochen war.

Die Fortsetzung der Gespräche wurde aber auch durch die frostige Stimmung zwischen Kabul und Islamabad behindert.

Kabul beschuldigt das Nachbarland seit langem, die Taliban als Mittel im Kampf um Einfluss in Afghanistan zu verwenden. Kabul warf Islamabad insbesondere vor, den Aufständischen Ende September bei der Eroberung der nordafghanischen Stadt Kundus geholfen zu haben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Politik
Politik Wahl-omat ab sofort online
06.02.2025

Der Termin der vorgezogenen Bundestagswahl 2025 rückt näher - viele Menschen sind noch unentschlossen, bei welcher Partei sie ihre Kreuze...

DWN
Politik
Politik Neue DWN-Serie: Die unbequemen Wahrheiten der Bundestagswahl 2025 - was die Parteien planen
06.02.2025

Am 23. Februar findet die Bundestagswahl 2025 statt, eine richtungsweisende Wahl. Was die Parteien planen, haben wir uns in einer großen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskrise: Deutschland hat sich zu lange auf seinem Erfolg ausgeruht
06.02.2025

Deutschland hat sich laut einer internationalen Studie zu lange auf früheren Erfolgen ausgeruht – und steckt deshalb langfristig in...

DWN
Politik
Politik Konzernchefs fordern Politikwechsel in Wirtschaft und Migration
06.02.2025

Die Vorstandschefs von Deutsche Bank, Siemens und Mercedes-Benz setzen sich in einem gemeinsamen Appell für ein offenes Deutschland ein....

DWN
Politik
Politik Gaza: Israels Armee plant "freiwillige Ausreise" von Palästinensern
06.02.2025

Israel reagiert auf Trumps Vorschlag einer Umsiedelung von zwei Millionen Palästinensern aus Gaza. Der israelische Verteidigungsminister...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienmarkt: Entwicklung 2025 und wie Sie darauf reagieren sollten
06.02.2025

2025 bringt eine Reihe an Immobilienmarkt-Entwicklungen mit sich, darunter die neue Grundsteuer, sinkende Kreditzinsen, Veränderungen bei...

DWN
Politik
Politik Merz rechnet bei Migrationskurs mit Annäherung von SPD und Grüne
06.02.2025

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz zeigt sich unbeirrt von den Protesten im Land, die sich gegen die gemeinsame Abstimmung von CDU und AfD...

DWN
Technologie
Technologie Absatzkrise überwunden? Elektroauto-Verkäufe ziehen kräftig an
06.02.2025

Der Absatz von Elektroautos in Deutschland hat im Januar einen deutlichen Sprung gemacht. Experten führen den Anstieg auf verschärfte...