Politik

Dänemark schließt Schengen-Grenze zu Deutschland

Lesezeit: 1 min
04.01.2016 13:07
Dänemark führt wieder Passkontrollen an der Grenze zu Deutschland durch. Die Maßnahme soll Flüchtlinge ohne Papiere an der Einreise hindern. Zuvor hatte Schweden die Ausweispflicht an der dänischen Grenze wieder eingeführt.
Dänemark schließt Schengen-Grenze zu Deutschland

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Dänemark hat am Montag vorübergehend wieder Passkontrollen an der Grenze zu Deutschland eingeführt. Damit solle die Einreise von Flüchtlingen ohne Papiere verhindert werden, sagte Ministerpräsident Lars Lökke Rasmussen am Montag bei einer Pressekonferenz in Kopenhagen. Am selben Tag war an Schwedens Grenze zu Dänemark die Ausweispflicht wieder in Kraft getreten.

Wenn andere nordische Länder an ihren Grenzen „den Riegel vorschieben“, könne dies entscheidende Konsequenzen für Dänemark haben, sagte Rasmussen mit Blick auf das Nachbarland. „Es kann zu mehr Asylanträgen führen.“ Den Angaben zufolge gelten die Kontrollen bereits seit Montagmittag zunächst für zehn Tage, könne aber verlängert werden.

Nach der Wiedereinführung dringt die Bundesregierung auf ein EU-weit abgestimmtes Vorgehen in der Flüchtlingskrise (Video am Anfang des Artikels). Die Entscheidung der dänischen Regierung werfe ein Schlaglicht darauf, „dass wir vor allem eines brauchen - nämlich eine gesamteuropäische Lösung“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Die EU müsse ihre Außengrenzen wirkungsvoller kontrollieren, dies sei aus Sicht der Bundesregierung die vordringliche Aufgabe.

Seibert wollte den Schritt der Regierung in Kopenhagen nicht bewerten. Jeder EU-Staat könne über derartige Maßnahmen „in eigener Verantwortung“ entscheiden, sagte er. Auch ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin mahnte mit Blick auf die Lage an der dänischen Grenze eine gesamteuropäische Lösung an. Die Freizügigkeit im Reiseverkehr sei ein „ganz hohes Gut“, sagte er. Das Schengen-System sei „ganz wichtig, aber es ist in Gefahr angesichts der Flüchtlingsströme“.

Schweden hatte in der Nacht zum Montag vorübergehend die Ausweispflicht an der dänischen Grenze wieder eingeführt. Sie gilt für Reisende in Zügen, Bussen und Fähren, die von Dänemark nach Schweden einreisen wollen und damit auch für tausende Berufspendler. Dänemark hatte sich wegen der Maßnahme bereits besorgt gezeigt, dass Einreisende ohne Papiere dann an der dänischen Grenze festsitzen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft OWZE-Prognose 2024: Minimales Wirtschaftswachstum für Deutschland erwartet
02.05.2024

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OWZE) geht von einem minimalen Wirtschaftswachstum für Deutschland...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Investitionstief: Rückgang setzt Wirtschaft unter Druck
02.05.2024

Deutschlands Attraktivität für ausländische Investitionen schwindet weiter: 2023 markiert den niedrigsten Stand seit 2013. Manche...

DWN
Politik
Politik 1.-Mai-Demonstrationen: Gewerkschaften fordern dringend Gerechtigkeit
02.05.2024

Am Tag der Arbeit kämpfen Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen. Ihre Spitzenvertreter betonten die Notwendigkeit von...

DWN
Politik
Politik Militärhistoriker Lothar Schröter im DWN-Interview: Die Folgen des Massenmords von Odessa 2014
02.05.2024

Der Militärhistoriker Lothar Schröter ordnet im DWN-Interview den Massenmord in Odessa vom 2. Mai 2014 ein. Dabei geht er auch auf die...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Ukraine-Krieg - Zehn Jahre nach dem Massenmord von Odessa
02.05.2024

Am 2. Mai 2014 ist es in der ukrainischen Stadt Odessa zu einem Massenmord gekommen, bei dem fast fünfzig Menschen qualvoll ums Leben...

DWN
Technologie
Technologie Infineon vor herausforderndem Quartal: Augenmerk auf Zukunftsaussichten
02.05.2024

Der Chiphersteller Infineon sieht schwieriges Quartal voraus, mit moderaten Rückgängen und angespanntem Automobilmarkt. Wie geht es...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin als Geldanlage: „Das ist gleichzusetzen mit einem Besuch im Casino“
02.05.2024

Bitcoin entzweit trotz neuer Kursrekorde die Anlegergemeinschaft. Die einen halten große Stücke auf den Coin, die anderen sind kritisch....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...