Politik

Schweiz und Österreich: Anzeigen wegen sexueller Übergriffe zu Silvester

In Österreich und in der Schweiz sind aufgrund von sexuellen Übergriffen mehrere Anzeigen bei der Polizei eingegangen. Die Opfer waren offenbar erst nach Bekanntwerden der Kölner Gewalt-Exzesse bereit, die Straftaten anzuzeigen.
08.01.2016 01:49
Lesezeit: 1 min

Auch in Österreich haben jetzt mehrere Frauen Anzeige wegen sexueller Übergriffe in der Silvesternacht erstattet. Demnach kam es in Salzburg zu mehreren solchen Straftaten, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Dass diese Übergriffe mehrere Tage danach noch angezeigt wurden, habe vermutlich mit der umfangreichen Medienberichterstattung über die Vorfälle in Köln zu tun, erklärte Valerie Hillebrand, Sprecherin der Salzburger Polizei. „Das Landeskriminalamt prüft, ob es organisierte Übergriffe gegeben hat oder sich Zusammenhänge zwischen einzelnen Tätern oder Tätergruppen ziehen lassen.“

Bei der Staatsanwaltschaft in Salzburg wurde ein 23-jähriger Syrer angezeigt, der nach Angaben der Polizei eine Frau aus Bayern sexuell belästigt und eine weitere Frau mit Feuerwerks-Körpern beschossen und verletzt haben. Anschließend gingen weitere Anzeigen ein:

Auf dem Salzburger Residenzplatz wurde eine 22-Jährige von einer Männergruppe mit ausländischem Hintergrund sexuell belästigt und ausgeraubt. Salzburger.orf.at berichtet weiter: „Ebenfalls auf dem Residenzplatz wurde eine 58-Jährige von einem 28-jährigen Afghanen sexuell belästigt. Die Frau meldete den Fall am Donnerstag, der 28-Jährige wird jetzt angezeigt. Mittwochabend langte per E-Mail eine ähnliche Anzeige bei der Polizei ein - hier werde jetzt ermittelt, so das Landeskriminalamt. In der Nacht auf Mittwoch nahm die Polizei zudem einen 24-jährigen Afghanen vor einem Salzburger Innenstadtlokal fest. Er soll eine 28-Jährige sexuell belästigt haben. Die Türsteher hielten den Mann fest, bis die Polizei kam.“

Österreichs Innenministerin Johanna Mikl-Leitner versprach, die Polizei werde jedem Fall „mit Null Toleranz“ nachgehen. „Eines steht jedenfalls fest: Wir Frauen lassen uns sicher keinen Millimeter in unserer Bewegungsfreiheit im öffentlichen Raum einschränken“, sagte die Ministerin.

Auch in Zürich ist es zu sexuellen Übergriffen auf Frauen gekommen. „Viele dieser Anzeigen gingen zunächst als Diebstahl bei uns ein (…) Erst weitere Abklärungen ergaben dann, dass die Frauen auch sexuell belästigt worden sind“, zitiert 20 minuten eine Polizeisprecherin. Bei den Tätern soll es sich nach Aussagen der Opfer um Personen „mit dunklerer Hautfarbe“ handeln.

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