Politik

Bond-Markt fürchtet Kataloniens Unabhängigkeit

Die näher rückende Möglichkeit einer katalonischen Unabhängigkeit irritiert die Bond-Märkte: Spanien wäre ohne Katalonien viel schwächer, weshalb die Renditen für Spanien-Bonds trotz der EZB-Interventionen stiegen.
11.01.2016 14:11
Lesezeit: 1 min

Die Vereidigung eines neues Regionalpräsidenten in Katalonien hat die spanischen Bond-Anleger am Montag verunsichert. „In allerletzter Sekunde hat man sich in Katalonien auf eine Regierung geeinigt, so dass die Abspaltungsbemühungen der Region vom Zentralstaat vorangetrieben werden dürften“, urteilten die Analysten der Essener Nationalbank. Carles Puigdemont, bisher Bürgermeister der Stadt Girona, wurde am Sonntag als Regionalpräsident vereidigt.

Anleger verzichteten angesichts von Kataloniens Unabhängigkeit lieber auf spanische Bonds. Die Kurse der zehnjährigen Titel gingen zu Wochenbeginn zurück, im Gegenzug stiegen die Renditen. Sie lagen in der Spitze bei 1,760 Prozent nach 1,716 Prozent im Geschäft vom Freitag. Hätten die Parlamentsparteien in der wirtschaftlich starken Region Katalonien bis Montag keine Einigung erzielt, wäre es zu Neuwahlen gekommen. Nun stehe auch der amtierende Regierungschef in Spanien wieder erheblich mehr unter mehr Druck, nach den Parlamentswahlen vom 20. Dezember eine neue Regierung zu bilden, erläuterten die Nationalbank-Analysten. Andernfalls dürfte die politische Unsicherheit nicht ohne Folgen für die sich gerade belebende wirtschaftliche Aktivität im Lande bleiben.

Die Volkspartei von Spaniens geschäftsführendem Ministerpräsidenten Mariano Rajoy war aus den Wahlen im Dezember als stärkste Kraft hervorgegangen, verlor jedoch die absolute Mehrheit. Sie ist damit auf Unterstützung im Parlament angewiesen, doch weder das linke noch das rechte Lager haben eine eigene Mehrheit. Eine nach dem Vorbild Deutschlands gestaltete große Koalition mit den zweitplatzierten Sozialisten gilt als schwieriges Vorhaben. Im Wahlkampf haben beide Lager ein Zusammengehen mehrfach ausgeschlossen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch zur Eröffnung am Freitag
09.05.2025

Zum Handelsbeginn am Freitag hat der DAX ein frisches DAX-Rekordhoch erreicht. Die im April gestartete Erholungswelle nach dem ersten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Insolvenzen in Deutschland steigen nur noch geringfügig an - ist das die Trendwende?
09.05.2025

Der Anstieg der Insolvenzen in Deutschland hat sich im April deutlich verlangsamt. Laut Statistischem Bundesamt wurden im Monatsvergleich...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie profitiert von starkem Jahresauftakt - und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag leicht zugelegt. Das deutsche Geldhaus überraschte mit einem...

DWN
Politik
Politik Zweite Kanzlerreise: Erwartungen an Merz in Brüssel steigen
09.05.2025

Nur drei Tage nach seinem Amtsantritt ist Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu seiner zweiten Kanzlerreise aufgebrochen – Ziel ist...

DWN
Technologie
Technologie Meta trainiert KI mit Ihren Daten – ohne Ihre Zustimmung. So stoppen Sie das jetzt!
09.05.2025

Ab dem 27. Mai analysiert Meta öffentlich sichtbare Inhalte von Facebook- und Instagram-Nutzern in Europa – zur Schulung seiner...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Silicon Valley wankt: Zölle, Zoff und zerplatzte Tech-Träume
08.05.2025

Während Europa auf seine Rezession zusteuert und China seine Wirtschaft auf staatlicher Kommandobasis stabilisiert, gibt es auch im sonst...

DWN
Panorama
Panorama Verkehrswende: Ariadne-Verkehrswendemonitor zeigt Entwicklung auf
08.05.2025

Wie sich die Verkehrswende in Deutschland aktuell entwickelt, ist nun auf einer neuen Onlineplattform des Potsdam-Instituts für...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation bewältigen: 7 Strategien für finanzielle Stabilität, weniger Belastung und einen nachhaltigeren Lebensstil
08.05.2025

Wer die eigenen Ausgaben kennt, kann gezielt handeln. So behalten Sie die Kontrolle über Ihr Geld. Mit Budgetplanung und klugem Konsum...