Politik

Österreich macht Grenze für Flüchtlinge mit Ziel Skandinavien dicht

Lesezeit: 1 min
15.01.2016 21:42
Für Flüchtlinge mit Endziel Skandinavien ist ab Montag die Grenze zwischen Österreich und Slowenien dicht. Damit regiert Wien auf die verstärkten Zurückweisungen von Flüchtlingen an der deutschen Grenze.
Österreich macht Grenze für Flüchtlinge mit Ziel Skandinavien dicht

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Ab der kommenden Woche will Österreich mehr Flüchtlinge an seiner südlichen Grenze zu Slowenien zurückweisen. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner sagte am Freitag im Radiosender Ö1, Menschen mit Zielen in Skandinavien sollten ab dem Wochenende nicht mehr einreisen dürfen. Deutschland verfahre bereits seit einiger Zeit so, teilte dazu das Bundesinnenministerium in Berlin mit.

Betroffen von der Neuregelung in Österreich sind laut Mikl-Leitner Flüchtlinge, die weder dort noch in Deutschland Asyl beantragen, sondern in den Norden weiterreisen wollen. Die österreichische Ministerin verwies dabei auf das deutsche Vorbild.

Die Zahl von Zurückweisungen durch deutsche Behörden an der Grenze zu Österreich steigt demnach. Mikl-Leitner sprach in diesem Zusammenhang von „200 bis 300“ Menschen pro Tag.

Österreich wies seinerseits seit Jahresbeginn nach offiziellen Angaben etwa 1700 Flüchtlinge an der Grenze zu Slowenien zurück. Demnach wurden meist zusätzliche Identitätsprüfungen aus dem Nachbarland angefordert. Nach deren Erledigung hätten die meisten betroffenen Flüchtlinge dann einreisen dürfen. Schweden und Dänemark hatten ihrerseits im Januar wieder Grenzkontrollen eingeführt, um den Zuzug von Flüchtlingen einzudämmen.

Ein Sprecher des deutschen Innenministeriums sagte dazu, in der Tat weise die Bundespolizei Flüchtlinge zurück, die nicht in Deutschland Schutz suchten. Dies sei schon seit Beginn der Grenzkontrollen so.

Der Sprecher bestätigte auch, dass die Zahl der Zurückweisungen zuletzt deutlich gestiegen sei. Im November habe es 400 solche Fälle gegeben, im Dezember 700 und im Januar bereits um die 2000. Das Innenministerium führte dies darauf zurück, dass offensichtlich mehr eintreffende Flüchtlinge nicht in Deutschland Schutz suchen wollten.

Insgesamt sei es das Ziel der deutschen Behörden, die Einreisenden aus Österreich möglichst vollständig zu erfassen. Bisher sei dies allerdings nur ein Probelauf, mit dem am 23. Dezember begonnen worden sei. Möglich geworden sei dies durch das Absinken der Flüchtlingszahlen auf 2000 bis 3000 pro Tag. Gleichwohl sei es aber noch zu früh, „von sicherer und fester Vollregistrierung zu sprechen“.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...