Zum Wochenausklang haben sich die Börsenkurse in Asien erholt. In Japan ging der 225 Werte umfassende Nikkei-Index am Freitag mit einem Plus von 5,88 Prozent bei 16.958 Zählern aus dem Handel. Auch in China legten die Kurse zu. Der Leitindex in Shanghai schloss 1,25 Prozent höher. Der MSCI-Index für die asiatischen Länder ohne Japan legte 2,6 Prozent zu. Spekulationen um neue expansive Maßnahmen der EZB, die nach dem Treffen des EZB-Rates am Donnerstag aufgekommen waren, waren ein wahrscheinlicher Grund für die Gewinne. „Der turbulente Start der Finanzmärkte in das laufende Jahr scheint die EZB beeindruckt zu haben und Präsident Draghi gab ein klares Signal dafür, dass nur sieben Wochen nach der letzten Lockerung vom 3. Dezember 2015 eine weitere geldpolitische Lockerung erwogen wird“, sagte Derek Halpenny von der Tokioter Mitsubishi Bank.
In Japan sorgte zusätzlich der schwache Yen für Auftrieb, insbesondere bei exportorientierten Unternehmen. Sony -Aktien legten vier Prozent zu, für Toyota lag das Plus bei fast sieben Prozent. Einem Bericht des Wirtschaftsblatt Nikkei zufolge prüft die Bank von Japan „ernsthaft“ eine weitere Lockerung der Geldpolitik. Dies verhalf der Börse in Tokio mit einem Plus von knapp 5,9 Prozent zum größten Tagesgewinn seit viereinhalb Monaten.
Auch die wieder anziehenden Ölpreise lieferten positive Impulse. Das Barrel US-Rohöl kostete mit 30,85 Dollar etwa 4,5 Prozent mehr. Positiv werteten die Anleger Aussagen des Chefs der saudi-arabischen Erdölgesellschaft Aramco, die derzeitigen Preise von etwa 30 Dollar seien „irrational“ und sollten sich im laufenden Jahr erholen. Die gestiegenen Preise für Erdöl führten zum Erstarken der Währungen so genannter „Rohstoffländer“. So stieg der russische Rubel um 4 Prozent und liegt nun wieder unter der Schwelle von 80 Dollar.
Die positive Grundstimmung an den Aktienmärkten führte darüber hinaus zu Preissteigerungen bei Industriemetallen. Dies gilt insbesondere für Aluminium, Nickel aber auch für Kupfer, dessen Preis in den vergangenen drei Monaten um rund 15 Prozent eingebrochen war.