Politik

Slowakischer Premier: „EU begeht rituellen Selbstmord“

Der slowakische Premier Robert Fico hat die EU-Flüchtlingspolitik als Fiasko bezeichnet. Die Politiker in der EU diskutierten über unsinnige Quoten, während täglich tausende Illegale über die Grenzen kämen. Dies werde zu einem „rituellen Selbstmord“ der EU führen. Angela Merkel setzt weiter auf eine EU-weite Lösung des Problems
27.01.2016 00:07
Lesezeit: 1 min

Der slowakische Regierungschef Robert Fico hat scharfe Kritik an der Flüchtlingspolitik in der Europäischen Union geübt. Er "spüre, dass wir in der EU rituellen Selbstmord begehen und einfach dabei zuschauen", sagte der Linkspolitiker der tschechischen Tageszeitung Pravo vom Dienstag. Der Zuzug "illegaler Einwanderer" müsse rasch gestoppt werden.

"Wenn es bis Ende 2016 oder bis 2017 dauert, bis Europa seinen geplanten Grenz- und Küstenschutz aufgebaut hat, wird die EU sich selbst getötet haben", sagte Fico weiter. "Wir schmoren oft im eigenen Saft und reden über unsinnige Quoten, während zugleich jeden Tag tausende Einwanderer nach Europa kommen", fügte er hinzu.

In der Slowakei stünden 300 Polizisten bereit, die zur Sicherung der EU-Außengrenzen entsandt werden könnten, sagte Fico. Wie das Nachbarland Ungarn hatte die Slowakei Klage gegen die per Mehrheitsvotum beschlossene Quotenregelung eingereicht, mit der Flüchtlinge gerecht auf die Mitgliedstaaten verteilt werden sollen.

Fico nannte das System "ein völliges Fiasko". "Wenn wir gezwungen werden, 50.000 Menschen mit ganz und gar unterschiedlichen Gewohnheiten und Religionen - vor allem junge Männer - ins Land zu holen, weiß ich nicht, wie wir sie integrieren sollen", sagte er und ergänzte: "Das können wir nicht." Das Vorgehen sei "falsch und unmöglich".

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....