Die Stimmung an den europäischen Aktienmärkte war am Freitag-Vormittag positiv. Zur Mittagszeit lag der DAX rund 0,5 Prozent im Plus. Dazu beigetragen hat wahrscheinlich die Nachricht, dass Japans Notenbank den Einlagenzins auf minus 0,1 Prozent abgesenkt hat. „Die Geldpolitik folgt nun dem Vorbild der EZB“, schrieben die Analysten der Essener National-Bank in einem Kommentar. „Ähnlich wie bei der EZB dürfte dieser Schritt darauf abzielen, die Kreditvergabe der Banken zu stimulieren. Dahinter dürften jedoch vor allem währungspolitische Überlegungen stehen. Der Yen wertete schließlich in den letzten Monaten gegen alle wichtigen Währungen teils kräftig auf.“
Der Kurs der japanischen Währung sank am Freitag. Ein Dollar verteuerte sich um bis zu 2,1 Prozent auf 121,35 Yen. Parallel dazu verlor der Euro etwa einen halben US-Cent auf 1,0892 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bereits angedeutet, dass sie bei ihrer Ratssitzung im März die Geldpolitik noch weiter lockern wolle, betonte Analyst Craig Erlam vom Brokerhaus Oanda.
Auch die Preise für Erdöl stiegen wieder. Die richtungsweisende Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um bis zu 2,8 Prozent auf 34,85 Dollar je Barrel (159 Liter). Russischen Angaben vom Vortag zufolge hatte Saudi-Arabien eine Drosselung der Ölproduktion um bis zu fünf Prozent vorgeschlagen. Die Experten der ANZ Bank warnten jedoch vor überzogenen Erwartungen. „Die Wahrscheinlichkeit einer Einigung ist extrem gering. Ohne eine Förderkürzung besteht das Risiko weiterer Preisrückgänge.“ Seit Mitte 2014 hat sich Erdöl um rund 70 Prozent verbilligt.
Bei den deutschen Aktienwerten brachen Titel von SMA Solar gegen den Trend um bis zu elf Prozent ein, obwohl der Solarindustrie-Zulieferer für 2016 einen Anstieg des operativen Ergebnisses auf 80 bis 120 Millionen Euro in Aussicht stellte. Gefragt waren dagegen die Aktien von Nordex, deren Kurs sich um bis zu 6,2 Prozent verteuerte.