Politik

„Geplanter Anschlag“ in Berlin: Zwei Festnahmen

Am Donnerstag gab es deutschlandweit einen großangelegten Anti-Terror-Einsatz. Die Ermittler sprechen von einem geplanten Anschlag auf den Berliner Alexanderplatz. Unter Verdacht steht eine Gruppe von Algeriern, die seit Wochen observiert wurde.
04.02.2016 12:06
Lesezeit: 1 min

Bei Razzien in mehreren Bundesländern hat die Polizei mehrere Personen festgenommen, die laut Behörden ein Attentat in Deutschland oder im europäischen Ausland geplant haben sollen. Nach Informationen der dpa aus Sicherheitskreisen wurde der Hauptverdächtige, ein 35-jähriger Algerier, am Donnerstag im nordrhein-westfälischen Attendorn festgenommen. Ein zweiter Algerier wurde in Berlin festgesetzt. Die Männer sollen mit falschen Papieren in Flüchtlingsheimen gewohnt haben. Weiter gesucht wird laut Polizei nach einem 31-Jährigen in Berlin und einem 26-Jährigen in Hannover. Allein in Berlin durchsuchten 450 Polizisten vier Wohnungen und zwei Betriebe.

Bei den Ermittlungen hatte sich nach dpa-Informationen ein Bezug der Verdächtigen nach Syrien ergeben. Ob die Männer Kampferfahrungen haben, war unklar. Der Hauptverdächtige hielt sich demnach in einem Erstaufnahmeauflager für Flüchtlinge in Attendorn im Kreis Olpe auf. Der Mann wird offenbar wegen Zugehörigkeit zur Terrorgruppe IS auch von algerischen Behörden gesucht. Er soll in Syrien militärisch ausgebildet worden sein. Auch in Hannover wurde am Donnerstagmorgen ein Flüchtlingsheim durchsucht.

Gegen die Männer wird bereits seit mehreren Wochen ermittelt. Die Erkenntnisse hätten sich um den Jahreswechsel herum verdichtet. Demnach wollte die Gruppe in Berlin zusammenkommen, um Attentate vorzubereiten. Wie weit die Pläne bereits fortgeschritten waren, war zunächst offen. Ob die Verdächtigen einen konkreten Anschlagsort im Visier hatten, war laut dpa nicht bekannt. Laut Bild-Zeitung soll der Berliner Alexanderplatz das Anschlagsziel gewesen sein, die Zeitung beruft sich auf Ermittlerkreise.

Nach den Informationen erhielt die Polizei den ersten Hinweis auf den Hauptverdächtigen in NRW vom Bundesamt für Verfassungsschutz. Bei den weiteren Ermittlungen seien Kontakte des Mannes zu Islamisten in Berlin und Hannover festgestellt worden.

Das Berliner Landeskriminalamt leitete die Aktion der zeitgleichen Durchsuchungen. Sicher gestellt wurden Computer, Mobiltelefone und Aufzeichnungen.

 

 

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Mehr Geld, mehr Freizeit: Gewerkschaften setzen auf exklusive Anreize
16.03.2025

Zusätzliche freie Tage, höhere Prämien oder mehr Weihnachtsgeld – aber nur für Gewerkschaftsmitglieder. Immer öfter werden in...

DWN
Politik
Politik Männersache Politik? Weniger Frauen im Bundestag statt mehr - woran liegt das?
16.03.2025

Mehr Männer, weniger Vielfalt? Im neuen Bundestag finden sich weniger Frauen als zuvor. Fachleute sagen: Nicht nur für die Themensetzung...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Markt gesättigt: Hohe Rabatte für Räder könnten noch in diesem Jahr auslaufen
16.03.2025

20, 30 oder 40 Prozent Preisnachlass: Der Fahrradhandel versucht mit kräftigen Rabatten, seine Lager zu räumen. Doch der Trend könnte...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilien als Altersvorsorge? Pro und Contra
16.03.2025

Immobilien werden grundsätzlich als gute Investition eingeschätzt. Doch lohnt es sich, für das Alter mit Immobilien vorzusorgen – und...

DWN
Politik
Politik Plötzlich Partner? Wie der Kreml auf Trumps Weißes Haus und das neue Amerika blickt
16.03.2025

Russlands Ton gegenüber den USA hat sich komplett gedreht. Kreml und Staatsmedien freuen sich, dass US-Präsident Trump Moskaus Propaganda...

DWN
Panorama
Panorama Grundstücksstreit: Familie droht Haus-Abriss nach 15 Jahren
16.03.2025

Eine Familie aus Brandenburg könnte ihr Zuhause verlieren – wegen eines Behördenfehlers. Nach einem fragwürdigen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschland am Scheideweg: Wege aus der Krise – Wie kann Deutschland seine Wirtschaft revitalisieren? Teil 2
16.03.2025

Deutschlands Position als treibende Kraft der europäischen Wirtschaft gerät zunehmend ins Wanken. Seit 2019 stagniert das Wachstum,...

DWN
Politik
Politik Beförderungswelle nach Ampel-Bruch: fragwürdige Last-Minute-Beförderungen - vor allem in SPD geführten Ministerien
15.03.2025

Beförderungswelle nach Ampel-Bruch: Die Parteien der Ampel-Regierung konnten in einem Punkt produktiv und schnell sein – teure...