Bei einer Pegida-Demonstration im nordfranzösischen Calais ist es am Samstag zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. Die Sicherheitskräfte lösten den verbotenen Aufzug der antiislamischen Bewegung unter Einsatz von Tränengas auf, wie ein AFP-Journalist berichtete. Mehrere Menschen wurden festgenommen.
Etwa 150 Teilnehmer hatten sich trotz des Demonstrationsverbots vor dem Bahnhof von Calais im Zentrum der Hafenstadt versammelt. Dort riefen sie Slogans wie „Wir sind hier zu Hause!“ oder „Journalisten - Kollaborateure“. Demonstranten sangen die französische Nationalhymne und schwenkten französische Flaggen.
Frankreichs sozialistischer Innenminister Bernard Cazeneuve hatte das Verbot der Pegida-Demonstration in Calais am Mittwoch mit der Gefahr der „Störung der öffentlichen Ordnung“ begründet. Das Verbot für alle Gruppen, die „Spannungen, Spaltung und Gewalt hervorrufen“, werde so lange gelten wie nötig, sagte er. Am Rand von Calais leben etwa 3700 Flüchtlinge unter miserablen Bedingungen in einem Lager; sie wollen von dort aus nach Großbritannien.
Pegida hatte für Samstag Demonstrationen in mehreren europäischen Ländern angekündigt. Allein in Dresden wurden am Samstag laut Polizei bis zu 15.000 Anhänger der antiislamischen Bewegung erwartet.