Politik

Serbien: Tausende protestieren gegen Privilegien für die Nato

In Belgrad haben tausende Menschen gegen ein Nato-Gesetz protestiert, das vom Parlament in Belgrad verabschiedet wurde. Dem Gesetz zufolge erhält das Nato-Personal in Serbien diplomatische Immunität und Bewegungsfreiheit - obwohl das Land nicht Nato-Mitglied ist.
23.02.2016 00:59
Lesezeit: 1 min
Serbien: Tausende protestieren gegen Privilegien für die Nato
Protestierende in Belgrad am 20. Februar 2015. (Screenshot) Foto: Gloria Veeser

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Am Wochenende haben tausende Menschen in der serbischen Hauptstadt Belgrad gegen die Nato demonstriert. Auslöser der Kundgebung war ein zuvor verabschiedetes Gesetz, wonach das Personal der Nato in Serbien diplomatische Immunität und Bewegungsfreiheit erhalten soll. Die Kundgebung wurde von der Organisation Zavetnici und der Bewegung Obraz organisiert, berichtet INSERBIA. Bosko Obradovic, Präsident der Oppositions-Partei Dveri, sagt, dass in allen Umfragen über 80 Prozent der Serben gegen eine Kooperation mit der Nato seien, meldet N1. Die Chefin der Oppositions-Partei DSS, Sanda Raskovic, sagt, dass sich mit dem neuen Gesetz Serbien dem „antirussischen Militärbündnis“ angeschlossen habe.

Seit mehreren Jahren trainiert die USA serbische Militärs durch den Einsatz der Ohio National Guard. Die Serben werden unter anderem in Deutschland trainiert, meldet die US-Armee auf ihrer Website.

Im Rahmen „humanitärer Hilfsleistungen“ haben das serbische Militär und die Ohio National Guard in Bujanovac an der Grenze zu Montenegro bisher auch ein Kindergarten und eine Musikschule errichtet. Die USA haben das mit 130.000 Dollar finanziert, berichtet INSERBIA.

Der serbische Premier Aleksandar Vucic hatte vergangene Woche gesagt, dass Serbien militärisch neutral bleiben werde. Doch die Nato werde als Partner gebraucht, um die im Kososo und Metohija lebenden Serben zu schützen, zitiert b92 Vucic.

Russland kritisiert die Annäherung zwischen Serbien und der Nato, berichtet die Nachrichtenagentur Tass. Serbien werde dazu gezwungen, sich der Nato anzunähern. Aus dem Blickwinkel des „Stockholm-Syndroms“ sei Serbien das Opfer, das von dem Täter – der Nato – gezwungen werden, diesen zu lieben, so die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Zakarowa. Damit weist Zakarowa auf das Nato-Bombardement gegen Serbien hin, das im Rahmen des Jugoslawien-Konflikts am 24. März 1999 begann und insgesamt 78 Tage andauerte.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Wirtschaft: Verbände fordern dringenden Kurswechsel der Koalition
02.04.2025

Bitte kein "Weiter-so"! Mit Unmut blicken deutsche Wirtschafts- und Industrieverbände auf das, was die noch namenlose Koalition aus Union...

DWN
Politik
Politik Neue US-Zölle: Was die deutsche Wirtschaft fürchten muss
02.04.2025

Die geplanten Zölle von US-Präsident Trump sorgen für Unruhe in Europa. Niemand weiß genau, welche Branchen betroffen sein werden –...

DWN
Politik
Politik Ukraine erhält massive Militärhilfe aus Schweden und den Niederlanden – Russland weitet Einberufungen aus
02.04.2025

Die Ukraine erhält verstärkte militärische und finanzielle Unterstützung von Schweden und den Niederlanden, während Russland...

DWN
Politik
Politik Migration: Nancy Faeser sieht eigene Migrationspolitik als Erfolg
01.04.2025

Während SPD und Union über eine mögliche Koalition verhandeln: Die geschäftsführende Innenministerin Faeser präsentierte heute...

DWN
Politik
Politik Handelskonflikt eskaliert: EU prüft bislang ungenutztes Instrument
01.04.2025

Die Handelsbeziehungen zwischen der EU und den USA stehen kurz vor einer Eskalation. US-Präsident Trump plant neue Zölle auf eine...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Trumps Zölle - Warum Hyundai jetzt auf Milliarden-Investitionen in den USA setzt
01.04.2025

Geht sein Plan auf? Trumps Zollerhöhungen erzwingen bereits drastische Reaktionen. Hyundai investiert 21 Milliarden US-Dollar in die USA,...

DWN
Politik
Politik AfD holt in Umfrage auf: Union büßt nach Bundestagswahl stark ein
01.04.2025

Nach der Bundestagswahl verliert die Union in den Umfragen, während die AfD kräftig zulegt. Auch SPD und Grüne verzeichnen Rückgänge,...

DWN
Politik
Politik Bamf-Chef Sommer will radikale Asyl-Wende - Rücktritt gefordert
01.04.2025

Bamf-Chef Hans-Eckhard Sommer fordert eine radikale Wende in der deutschen Asylpolitik. Statt individueller Anträge plädiert er für eine...