Der Investor Jeremy Grantham hat eine Untersuchung veröffentlicht, nach der auf unserem Planeten nur 1,5 Milliarden Menschen leben können. Derzeit liegt die Weltbevölkerung bei circa 7 Milliarden – bis 2050 sollen es sogar 9 Milliarden Menschen sein. Deshalb würden die meisten von uns verhungern, zitiert Business Insider den Investor. Schon heute bereiten die hohen Lebensmittelpreise selbst in den USA große Probleme (mehr hier).
Grantham begründet seine Untergangsprognose damit, dass die weltweiten Vorkommen an Phosphor in den kommenden Jahrzehnten aufgebraucht sein werden. Phosphor aber ist ein wesentlicher Bestandteil von Düngemitteln und kann bisher durch nichts anderes ersetzt werden. Fehlt der Dünger-Rohstoff, wird es nicht mehr möglich sein, ausreichend Nahrungsmittel zu produzieren. Wenn kein Ersatz gefunden wird, werden Millionen Menschen verhungern, so der Investor.
Nur durch den Einsatz von Düngemitteln und Schädlingsbekämpfung konnte in der Vergangenheit der Ertrag pro Quadratkilometer immer weiter gesteigert werden. Doch es gibt Grenzen dafür, was aus einer Ackerfläche herauszuholen ist. Granthams Untersuchung zeigt nun, dass die Ertragssteigerungen in der Landwirtschaft mit dem Bevölkerungsanstieg nicht mehr werden mithalten können, wenn der Trend der letzten Jahrzehnte anhält. Und da die verfügbare Ackerfläche kaum zunimmt, würde dies dazu führen, dass die landwirtschaftlichen Erträge relativ zur Bevölkerung abnehmen. Die Folge wäre massenhafter Hunger.
Seit Jahrhunderten werden immer wieder Szenarien heraufbeschworen, in denen sich die wachsende Weltbevölkerung nicht mehr ernähren kann. Der bekannteste von ihnen war der Engländer Thomas Robert Malthus, der um 1800 einen gefährlichen Zusammenhang erkannte. Wenn sich die Weltbevölkerung exponentiell vermehrt, die technologische Entwicklung jedoch nur linear voranschreitet, dann führt dies notwendig zur Katastrophe. Doch seit Jahrhunderten sind diese Prognosen falsch, vor allem deshalb, weil die Untergangspropheten den möglichen technischen Fortschritt weit unterschätzt haben.