Politik

EU warnt Flüchtlinge: „Kommen Sie nicht nach Europa!“

EU-Präsident Donald Tusk will Migranten davon überzeugen, nicht aus wirtschaftlichen Gründen nach Europa zu kommen. Den Schleppern sei nicht zu trauen, die Flüchtlinge sollen weder ihr Leben noch ihr Geld riskieren.
03.03.2016 17:53
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

„Ich will an alle potenziell illegalen Wirtschaftsmigranten appellieren, woher auch immer Sie stammen: Kommen Sie nicht nach Europa. Glauben Sie nicht den Schleppern. Riskieren Sie nicht Ihr Leben und Ihr Geld. Es ist alles umsonst“, sagte EU-Ratspräsident Donald Tusk am Donnerstag in Athen nach einem Treffen mit dem griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras.

Tsipras hat angesichts von Zehntausenden gestrandeten Flüchtlingen ihre sofortige Weiterleitung in andere Länder verlangt. Griechenland trage bereits jetzt weit mehr an der Last der Flüchtlingskrise als andere, sagte der griechische Premier. Es müsse der EU klar sein, dass Griechenland dies nicht alleine schultern könne. „Griechenland fordert, dass alle Staaten die EU-Verträge respektieren und Sanktionen gegen die verhängt werden, die sie brechen“, so Tsiras. Gebraucht würden humanitäre Hilfe und Geld, um die Flüchtlinge zumindest zeitweise unterbringen zu können. Sein Land werde keine Flüchtlinge ins Meer zurücktreiben.

Am Montag kommt es zum EU-Türkei-Gipfel. Die EU will, dass die Türken den Flüchtlingsstrom Richtung Griechenland weitgehend stoppen. Im Gegenzug soll die Türkei Milliarden erhalten und Kontingente aus dortigen Lagern direkt nach Europa gebracht werden. Bis auf Deutschland hat aber kaum ein EU-Land Bereitschaft signalisiert, auf diesem Wege Menschen aufzunehmen.

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte sagte Reuters, Minimalziel sei für ihn, dass es eine Vereinbarung zur beschleunigten Abschiebung von Menschen ohne Aussicht auf Asyl in die Türkei gebe. Für einige Wochen müsse die Zahl der Ankommenden in Griechenland gegen Null laufen, damit die EU mit einem Programm beginnen könne, Flüchtlinge direkt aus der Türkei zu übernehmen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...