Finanzen

Sparkassen trauen der EZB nicht, wollen Bargeld im Tresor lagern

Lesezeit: 1 min
04.03.2016 00:44
Die Sparkassen wollen sich gegen die Strafzinsen der EZB auf originelle Weise schützen: Sie planen, das Geld nicht mehr bei der EZB zu parken, sondern in eigenen Tresoren. Die Sparkassen sprechen von einem „EZB-Bargeldschutz“.
Sparkassen trauen der EZB nicht, wollen Bargeld im Tresor lagern

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Angesichts der Strafzinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) erwägen einige Sparkassen einem Zeitungsbericht zufolge, ihr Geld lieber im eigenen Tresor aufzubewahren. Die Sparkassen fragten sich, „ob es für sie wirtschaftlicher sein könnte, hohe Bargeldwerte nicht wie bisher bei der EZB einzulagern, sondern stattdessen selbst zu verwahren“, zitierte die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ am Freitag aus einem Rundschreiben des bayerischen Sparkassenverbands.

Darin ist laut „FAZ“ die Rede von einem „EZB-Bargeldschutz“. Gemeint ist, dass sie sich mit Bargeld vor EZB-Strafzinsen schützen wollen.

Der Sparkassenverband verweist demnach darauf, dass die Versicherungskammer Bayern „auch für größere Bargeldmengen“ einen Versicherungsschutz biete. Dieser koste je 1.000 Euro 1,50 Euro zuzüglich Versicherungssteuer. Das mache 0,1785 Prozent – und liege somit unter dem EZB-Strafzins von 0,3 Prozent. Allerdings gebe es eventuell weitere Kosten, etwa für Geldtransporte oder verstärkten Einbruchsschutz.

Laut einer Sprecherin des Sparkassenverbandes in München haben schon mehrere Sparkassen Interesse an dem Programm gezeigt. Konkrete Summen, auch zu gezahlten Strafzinsen, wollte sie nicht nennen.

Schon in der nächsten Woche könnte die EZB den Einlagenzins noch weiter verschärfen. Angesichts der schwachen Inflationsentwicklung halten Analysten eine nochmalige Lockerung der Geldpolitik mit einer weiteren Senkung der Zinsen und möglicherweise einer Ausweitung des Anleihekaufprogramms für wahrscheinlich, wie die „FAZ“ berichtete. Beobachter vermuten, dass der EZB-Rat am nächsten Donnerstag den Einlagenzins auf minus 0,4 oder gar 0,5 Prozent verschärfen könnte.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik WSJ: Saudi-Arabien drohte den USA mit Wirtschaftskrieg
10.06.2023

Im Öl-Streit mit den USA im letzten Herbst drohte Saudi-Arabien im Hintergrund mit einem Abbruch der Beziehungen und wirtschaftlicher...

DWN
Politik
Politik In Österreich liegt die FPÖ in allen Umfragen auf Platz 1
10.06.2023

Hierzulande herrscht helle Aufregung über den starken Zuwachs der AfD. Doch in Österreich liegt die FPÖ in allen Umfragen auf Platz 1...

DWN
Deutschland
Deutschland Spekulanten machen mit E-Autos Kasse
10.06.2023

In Deutschland machen Spekulanten mit E-Autos Kasse. Der Steuerzahler finanziert die Gewinn-Margen der Händler teilweise mit.

DWN
Politik
Politik Schweden erlaubt Stationierung von NATO-Truppen
10.06.2023

Schweden will die Stationierung von NATO-Truppen erlauben. Zwar ist das Land kein Mitglied der Militärallianz. Doch die Integration...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Europas Gaspreise in einer Woche um 35 Prozent gestiegen
10.06.2023

Die Energie-Krise kehrt mit Wucht zurück nach Europa. Die Erdgaspreise sind am Freitag so stark gestiegen wie seit einem Jahr nicht mehr,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Warum China keine Inflation hat
10.06.2023

Wegen der schwachen Weltwirtschaft lag die Inflation in China im Mai erneut nahe null. Die niedrigen Preise entlasten die chinesischen...

DWN
Politik
Politik Linke fordert Wagenknecht zur Rückgabe von Mandat auf 
10.06.2023

Sahra Wagenknecht lässt nicht ab vom Gedanken, eine neue Partei zu gründen. Die Linke-Spitze fordert sie daher abermals auf, ihr Mandat...

DWN
Finanzen
Finanzen China erhöht Goldbestände den siebten Monat in Folge
09.06.2023

Chinas Zentralbank hat im Mai ihre Goldreserven weiter aufgestockt. Zugleich gingen die chinesischen Dollarbestände weiter zurück....