Politik

Schweden und Dänemark verlängern Grenzkontrollen

Schweden und Dänemark haben die Verlängerung der Kontrollen an ihren Grenzen angekündigt. Sie sehen keine Fortschritte in der Flüchtlingskrise. Die EU-Kommission rechnet offenbar damit, dass Schengen mindestens bis November außer Kraft gesetzt bliebt.
04.03.2016 00:50
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Dänemark und Schweden haben ihre Grenzkontrollen bis Anfang April verlängert. „Europa hat es nicht geschafft, seine Außengrenzen zu schützen“, erklärte der schwedische Innenminister Anders Ygeman am Donnerstag. „Solange es keine gemeinsame europäische Lösung gibt, ist Schweden gezwungen, kurzfristige nationale Maßnahmen zu ergreifen.“ In Schweden soll die Verlängerung bis zum 8. April gelten.

Kurz darauf kündigte Dänemark an, seine Grenzkontrollen bis zum 3. April zu verlängern. Die Grenzkontrollen in Schweden und Dänemark wurden Anfang Januar eingeführt. Der dänische Ministerpräsident Lars Lökke Rasmussen sagte damals, mit den Kontrollen solle die Einreise von Flüchtlingen ohne Papiere verhindert werden. Dänemark verzeichnete 2015 insgesamt 21.000 Asylbewerber, Schweden 163.000.

Seit der Einführung der Grenzkontrollen ging die Zahl der Asylanträge in beiden Ländern spürbar zurück. Die dänische Regierung teilte mit, im Januar und Februar seien zusammen halb so viele Asylanträge gestellt worden wie alleine im Monat November, in Schweden waren es zuletzt 528 Asylanträge innerhalb einer Woche gegenüber 10.000 pro Woche im Oktober.

Die EU-Kommission will erreichen, dass das Schengensystem bis November wieder normal funktioniert. Am Freitag soll der Fahrplan zur Rettung des Schengensystems ohne Kontrollen an den Binnengrenzen in Brüssel vorgestellt werden.

Ziel sei es, „alle internen Kontrollen so schnell wie möglich – und spätestens bis November 2016 – aufzuheben“, heißt es im Entwurf eines Kommissionsvorschlags, von dem die Nachrichtenagentur AFP berichtet. Die Behörde warnt darin vor Milliardenkosten durch anhaltende Grenzkontrollen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Technologie
Technologie KI im Jobmarkt: Die große Lüge von der Objektivität
04.07.2025

Algorithmen sollen neutral entscheiden – doch KI entlarvt sich im Personalbereich als versteckter Türsteher: Diskriminierung,...

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...