Deutschland

Luxusreisen: ThyssenKrupp entlässt den halben Vorstand

Lesezeit: 1 min
06.12.2012 11:07
Nachdem Jürgen Claassen bereits am vergangenen Sonnabend sein Amt bei ThyssenKrupp niedergelegt hat, zieht der Konzern nun weitere Konsequenzen aus den schweren Korruptionsvorwürfen. Auch die Verträge von Olaf Berlien und Edwin Eichler werden zum Jahresende aufgehoben.
Luxusreisen: ThyssenKrupp entlässt den halben Vorstand

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell: Deutsche Bank soll Milliarden-Verluste versteckt haben, um Bailout zu vermeiden

Die Konzernleitung bei ThyssenKrupp reagiert mit der Entlassung des halben Vorstands auf die negativen Schlagzeilen, die den Stahlriesen in den letzten Wochen verfolgt haben. Angeblich sollen Journalisten mit dem firmeneigenen Jet zu mehrtägigen Luxusreisen eingeladen worden sein (mehr hier).

Jürgen Claassen hatte kurz nach Bekanntwerden des Vorwurfs darum gebeten, dass der Vorstand ihn von all seinen Pflichten entbinde. „In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage nach der bisherigen Führungskultur im Konzern", heißt es in einer Mitteilung des Konzerns. Mit seiner Empfehlung an den Aufsichtsrat, der am Montag die Entlassung der drei Vorstandsmitglieder beschließen soll, trage der Personalausschuss der Gesamtverantwortung für die Führung der Geschäfte Rechnung, wie Reuters berichtet.

Auch die neuen Stahlwerke in den USA und Brasilien bereiten ThyssenKrupp Probleme. Die Verluste im Project Steel Americas beziffern sich Schätzungen zufolge mittlerweile auf 12 Milliarden Euro. Der Grund dafür sei, „dass sich eine Reihe der vom damaligen Vorstand zugrunde gelegten Annahmen und Kennzahlen als deutlich zu optimistisch oder im Nachhinein als falsch erwiesen haben", heißt es in einer Mitteilung des Konzerns.

Mit der Trennung von den Vorstandsmitgliedern solle ein Neuanfang gestartet werden, um das Vertrauen der Kunden wieder zu gewinnen. Neuigkeiten werden Montag erwartet, wenn der Aufsichtsrat sich mit den Korruptionsvorwürfen sowie mit dem schwächelnden Geschäft in Amerika und Europa auseinandergesetzt hat.

Weitere Themen:

Griechenland: Spekulanten setzen auf den großen Jackpot

Für die Deutsche Bank kann Griechen-Haircut zum Millionen-Geschäft werden

Investment-Guru: Welt steht vor gigantischer Hungerkatastrophe


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Iranisches Atomprogramm: Teheran will mehr Uran anreichern
22.11.2024

Droht der Iran dem Westen mit neuen Atomwaffen? Die IAEA warnt, Teheran wehrt sich – und eskaliert die Urananreicherung. Jetzt könnten...

DWN
Politik
Politik Dauerbaustelle Autobahn: Sie stehen hier im Stau, weil sich Verkehrsminister Volker Wissing verrechnet hat
22.11.2024

Wenn man im Sommer entspannt durch Frankreich oder Italien über die Autobahnen gleitet, fragt man sich jedesmal aufs Neue: Warum müssen...

DWN
Politik
Politik Krankenhausreform kommt: Lauterbachs Reform passiert den Bundesrat
22.11.2024

Karl Lauterbach freut sich: Der Bundesrat hat das sogenannte "Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz" gebilligt, das Herzensprojekt des...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rezession droht im Winter, Euro ist im Sinkflug: Was sind die Gründe?
22.11.2024

Stagnation der deutschen Wirtschaft, ein schwächelnder Euro, miese Stimmung in den Unternehmen: Ökonomen befürchten eine...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoins-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch nahe 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
22.11.2024

Ein Bitcoin-Rekordhoch nach dem anderen - am Freitagmorgen kletterte der Bitcoin-Kurs erstmals über 99.000 US-Dollar. Seit dem Sieg von...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Memoiren „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Erinnerungen schönschreibt
22.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Krankenhausreform: Entscheidung über Lauterbachs hoch umstrittenes Projekt heute im Bundesrat
22.11.2024

Krankenhausreform: Kommt sie jetzt doch noch? Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) steht mit seinem hochumstrittenen Projekt vor...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenz von HH2E: Rückschlag für Habecks Energiewende - Wasserstoffprojekte in Sachsen in Gefahr
22.11.2024

Der Wasserstoff-Spezialist HH2E hat Insolvenz angemeldet, die Finanzierung durch ein britisches Private-Equity-Unternehmen ist gestoppt....