Aktuell: Deutsche Bank soll Milliarden-Verluste versteckt haben, um Bailout zu vermeiden
Die Konzernleitung bei ThyssenKrupp reagiert mit der Entlassung des halben Vorstands auf die negativen Schlagzeilen, die den Stahlriesen in den letzten Wochen verfolgt haben. Angeblich sollen Journalisten mit dem firmeneigenen Jet zu mehrtägigen Luxusreisen eingeladen worden sein (mehr hier).
Jürgen Claassen hatte kurz nach Bekanntwerden des Vorwurfs darum gebeten, dass der Vorstand ihn von all seinen Pflichten entbinde. „In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage nach der bisherigen Führungskultur im Konzern", heißt es in einer Mitteilung des Konzerns. Mit seiner Empfehlung an den Aufsichtsrat, der am Montag die Entlassung der drei Vorstandsmitglieder beschließen soll, trage der Personalausschuss der Gesamtverantwortung für die Führung der Geschäfte Rechnung, wie Reuters berichtet.
Auch die neuen Stahlwerke in den USA und Brasilien bereiten ThyssenKrupp Probleme. Die Verluste im Project Steel Americas beziffern sich Schätzungen zufolge mittlerweile auf 12 Milliarden Euro. Der Grund dafür sei, „dass sich eine Reihe der vom damaligen Vorstand zugrunde gelegten Annahmen und Kennzahlen als deutlich zu optimistisch oder im Nachhinein als falsch erwiesen haben", heißt es in einer Mitteilung des Konzerns.
Mit der Trennung von den Vorstandsmitgliedern solle ein Neuanfang gestartet werden, um das Vertrauen der Kunden wieder zu gewinnen. Neuigkeiten werden Montag erwartet, wenn der Aufsichtsrat sich mit den Korruptionsvorwürfen sowie mit dem schwächelnden Geschäft in Amerika und Europa auseinandergesetzt hat.
Weitere Themen:
Griechenland: Spekulanten setzen auf den großen Jackpot
Für die Deutsche Bank kann Griechen-Haircut zum Millionen-Geschäft werden
Investment-Guru: Welt steht vor gigantischer Hungerkatastrophe