Finanzen

Österreich lässt Gläubiger auflaufen: Pleite rechtlich nicht möglich

Lesezeit: 1 min
14.03.2016 13:20
Das Angebot Österreichs an die Heta-Gläubiger ist gescheitert. Eine Insolvenz Kärntens schließt der Finanzminister dennoch aus, weil die rechtliche Grundlage für so eine Pleite fehle. Das Land stellt sich auf einen jahrelangen Rechtstreit ein.
Österreich lässt Gläubiger auflaufen: Pleite rechtlich nicht möglich

Österreich wird den Gläubigern der Krisenbank Heta nach Aussage von Finanzminister Hans Jörg Schelling kein neues Angebot unterbreiten. Der Minister sieht sich nach dem Scheitern des Angebots an die Heta-Gläubiger aus dem Spiel, wie er am Montag sagte. Dass die Offerte geplatzt sei, nehme er mit großem Bedauern zur Kenntnis. „Ich mache mir keinen Vorwurf nicht alles getan zu haben“, sagte Schelling.

Eine Insolvenz Kärntens schließt der Finanzminister aus, da es in Österreich keine rechtliche Grundlage für die Pleite eines Bundeslandes gäbe. Nun sei die Finanzmarktaufsicht am Zug, die wie geplant noch vor Ende Mai einen Schuldenschnitt bei der Heta machen wird. Dieser wird laut Schelling dramatischer ausfallen, als das Kärntner Angebot war. Danach wären die Gerichte am Zug. Die erste Phase dieser Verhandlungen schätzt Schelling auf bis zu fünf Jahre.

Auch die Kärntner Landesregierung stellt sich auf einen jahrelangen Rechtsstreit ein. Ein weiteres Angebot an die Gläubiger schließt die Landesregierung auf Nachfrage der Deutschen Wirtschafts Nachrichten explizit aus.

Am Montag wurde zudem bekannt, dass einige Gläubiger der Krisenbank Heta ihre Forderungen gegenüber dem Bundesland Kärnten nun gerichtlich einfordern. Mehrere Mitglieder der sogenannten „Ad-hoc“-Gläubigergruppe hätten daher beim Landesgericht Klagenfurt eine Klage eingebracht, teilte die Gruppe am Montag mit. Details wollte eine Sprecherin der Gruppe nicht nennen.

Die Investoren begründen den Schritt damit, dass sich Kärnten weigere, ernsthafte Verhandlungen zur Erreichen einer Lösung zu führen. Kärnten müsse sich seinen rechtlich bindenden Verpflichtungen stellen, um zu einer nachhaltigen Lösung beizutragen, forderte die Gruppe.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft EU-Austritt Deutschlands: Ist „Dexit“ der Weg in die Katastrophe?
23.05.2024

Seit dem Brexit-Referendum wird in Deutschland immer wieder über einen möglichen EU-Austritt, den „Dexit“, diskutiert. Eine aktuelle...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Grenzziehung: Russlands Planspiele sorgen für Besorgnis bei Nachbarn
22.05.2024

Ein russisches Gesetzesprojekt zur Neubestimmung der Ostsee-Grenzen sorgt für Aufregung bei Nachbarländern. Litauen spricht von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Handelskonflikt mit USA und EU heizt sich auf: China erwägt höhere Import-Zölle auf Verbrenner
22.05.2024

Der Handelskonflikt zwischen den USA und China eskaliert weiter und erfasst nun auch europäische Autobauer, die gar keine E-Autos...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturaussichten hellen sich langsam auf
22.05.2024

Die deutsche Wirtschaft scheint das Gröbste überstanden zu haben. Nach einem leichten Wachstum zu Jahresbeginn dürfte die Konjunktur...

DWN
Politik
Politik Lehrerverband will Islamunterricht: Lösung für bessere Integration oder Anbiederung?
22.05.2024

Gut 1,6 Millionen Schüler moslemischen Glaubens besuchen mittlerweile Deutschlands Schulen. Für sie wünscht sich der Präsident des...

DWN
Immobilien
Immobilien Bessere Laune im Bausektor, aber Auftragsmangel immer noch zentrales Problem
22.05.2024

Auf dem ZIA-Finance Day letzte Woche ging es - unter anderen Schlüsselthemen - um die sich stabilisierende makroökonomische Lage in...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Börsen im Rally-Modus – Aktienmärkte erreichen Allzeithochs, Metalle glänzen
22.05.2024

Die vergangene Woche konnte sich sehen lassen: Die internationalen Finanz- und Rohstoffmärkte warteten mit beeindruckenden Preisbewegungen...

DWN
Politik
Politik Erleichterungen für Hausarztpraxen im Fokus
22.05.2024

Das Bundeskabinett befasst sich mit einer stärkeren Absicherung der Gesundheitsversorgung für Patientinnen und Patienten - besonders in...