Gemischtes

Italien verbietet Supermärkten das Wegwerfen von Lebensmitteln

Das italienische Abgeordnetenhaus hat mit großer Mehrheit ein Gesetz gegen die Verschwendung von Lebensmitteln verabschiedet.
18.03.2016 02:08
Lesezeit: 1 min

277 Parlamentarier votierten am Donnerstag für das Gesetz, Gegenstimmen gab es keine, ein Großteil der Opposition enthielt sich. Landwirtschaftsminister Maurizio Martina begrüßte die Entscheidung, mit der Italien künftig an vorderster Front gegen das Wegwerfen von Lebensmitteln kämpfen werde. Das Gesetz muss noch durch den Senat.

Es sieht vor, dass noch essbare Lebensmittel, die andernfalls in der Mülltonne landen würden, leichter gemeinnützigen Organisationen gespendet werden dürfen und so Bedürftigen zugutekommen. Landwirte, Industrie und Handel, aber vor allem auch Privathaushalte sollen Lebensmittel künftig nicht mehr wegwerfen oder vernichten, sondern an Bedürftige weiterreichen - unter strengster Wahrung von Hygienevorschriften.

Nach Angaben des Ministeriums sind rund sechs Millionen Italiener auf Lebensmittelspenden angewiesen. Derzeit werden jährlich rund 550.000 Tonnen Lebensmittel zur Verteilung eingesammelt, künftig soll die Menge auf eine Million Tonnen pro Jahr steigen.

Im Dezember hatte bereits die französische Nationalversammlung eine Reihe von Maßnahmen im Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung beschlossen. Supermärkte dürfen demnach unverkaufte, noch für den Verzehr geeignete Lebensmittel nicht wegwerfen und sollen sie stattdessen Hilfsorganisationen spenden. Der Kampf gegen das Wegwerfen von Lebensmitteln soll zudem künftig in der Schule unterrichtet werden. In Deutschland schätzt die Umweltschutzorganisation WWF, dass jährlich mehr als 18 Millionen Tonnen Essen im Müll landen.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...